Rom (Fides) - „Matteo Ricci. Ein Erbe der Freundschaft, des Dialogs und des Friedens“, lautet der Titel des internationalen Studientages, der am Freitag, den 15. November, an der Päpstlichen Universität Gregoriana stattfinden wird. An der Veranstaltung werden u.a. Kardinalstaatssekrtär Pietro Parolin, Kardinal Stephen Chow, Bischof von Hongkong, und der Generalobere der Jesuiten, Pater Arturo Sosa, teilnehmen.
Auf die Eröffnungssitzung, die von Pater Federico Lombardi moderiert wird, mit den maßgeblichen Reden allgemeiner Art folgen im Laufe des Tages die Beiträge verschiedener Sinologen, die sich auf Ricci-Studien spezialisiert haben und so einen Blick aus verschiedenen Perspektiven auf die Person und das Werk des großen Jesuitenmissionars bieten. Die akademischen Sitzungen werden mit einer Debatte und der Vorführung des Dokumentarfilms „Matteo Ricci, ein Freund“ von Teresa Tseng enden.
Der italienische Missionar Matteo Ricci, der 1552 in Macerata geboren wurde und 1610 in Peking starb, ist eine der wichtigsten Figuren in der Geschichte der Missionen der Gesellschaft Jesu. Als erster Jesuit, der China betrat und damit den Traum des heiligen Franz Xaver verwirklichte, ging er bis nach Peking und legte den Grundstein für einen Neubeginn der stabilen Präsenz der Kirche im „Reich der Mitte“.
Seine gründliche Kenntnis der chinesischen Sprache und Kultur und seine aufrichtige Freundschaft mit den konfuzianischen Gelehrten seiner Zeit machten ihn zu einem dauerhaften Bezugspunkt für die Inkulturation der Verkündigung des Evangeliums und auch für den Brückenschlag zwischen der chinesischen und der europäischen Kultur, zwischen dem Westen und dem Osten.
Die Rolle Chinas in der heutigen Welt, die Vitalität und die Probleme der chinesischen katholischen Kirche sowie die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Regierung in Peking machen die Figur des Matteo Ricci und seine fruchtbare Begegnung mit der chinesischen Realität außerordentlich aktuell.
Die jüngste Erklärung von Papst Franziskus über die 'Heldenhaftigkeit' seiner Tugenden, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu seiner Seligsprechung, heißt es in dem Kommuniqué, in dem der Studientag vorgestellt wird, “ermutigt uns, die Gestalt von Matteo Ricci in ihrer Gesamtheit neu zu denken, als beispielhaftes Zeugnis des christlichen Ansatzes gegenüber der Vielfalt der Kulturen und der Komplexität der menschlichen Realitäten, als Inspirator für die Sendung der Kirche und der Gesellschaft Jesu und für die Beziehungen des Dialogs und des Friedens zwischen den Völkern“.
(Fides 12/11/2024)