ASIEN/PAKISTAN - Shazia und Gewalt gegen christliche Frauen in Pakistan

Montag, 8 Februar 2010

Lahore (Fidesdienst) – Die traurige Geschichte der von ihrem Arbeitgeber misshandelten, vergewaltigten und ermordeten Shazia (vgl. Fidesdienst vom 25. Januar 2010) – „lenkt das Augenmerk der Öffentlichkeit und der internationalen Staatengemeinschaft erneut auf die Gewalt gegen Frauen in Pakistan unter der vor allem auch christliche Hausangestellte leiden“, so Beobachter aus Kreisen der Kirche in Pakistan.
Wie die pakistanische Nichtregierungsorganisation „Alliance Against Sexual Harassment“ mitteilt, werden 91% der Hausangestellten Opfer von Missbrauch und sexueller Gewalt. „Shazia war als junges Mädchen und Angehörige einer in der Minderheit lebenden Religionsgemeinschaft besonders gefährdet“, so die Nichtregierungsorganisation. Wie die Organisation betont, wird jedes Jahr in vielen solcher Fälle Anklage erstattet, bei denen es manchmal auch um Entführung geht: oft werden die jungen Frauen und Mädchen aus christlichen Familien verschleppt und gezwungen eine reichen muslimischen Geschäftsmann zu heiraten und sich schließlich zum Islam zu bekehren.
2009 stieg die Zahl der Anklagen nach Angeben der Stiftung „Aurat“, die sich seit 20 Jahren für die Rechte der Frauen in Pakistan einsetzt um 13%. Viele Fälle werden nicht bekannt, weil sie gar nicht in die Akten aufgenommen werden. Wie die Stiftung mitteilt, wurden allein 2009 insgesamt 1.052 Morde an Frauen begangen, 71 Vergewaltigungen verliefen tödlich, 352 Frauen wurden Opfer einer Vergewaltigung, in 265 Fällen wurden Frauen in einer Gruppe vergewaltigt, 1.452 Frauen wurden gefoltert, 1.198 entführt.
In einigen Fällen sind sogar kleine Kinder betroffen, wie im Fall eines erst vierjährigen Mädchens, das am 31. Januar in einem Dorf in der Nähe von Faisalabad (Punjab) vergewaltigt und ermordet wurde.
„Die Situation ist besorgniserregend“, so Beobachter zum Fidesdienst. „Die Soziale Diskriminierung religiöser Minderheiten ist weit verbreitet und insbesondere gehört dazu auch Gewalt gegen Frauen durch militante Islamisten aber auch Vertreter des gehobenen Mittelstandes, wie im Fall von Shazia. Die Regierung muss angemessene Maßnahmen treffen, die die Freiheit und die Rechte von Frauen in Pakistan garantieren“. (PA) (Fidesdienst, 08/02/2010)


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