AMERIKA/VENEZUELA - Solidarität mit Haiti und institutionelle Instabilität des Landes standen im Mittelpunkt der Versammlung von Caritas Venezuela

Samstag, 23 Januar 2010

Caracas (Fidesdienst) – Vom 20. bis 23. Januar tagten die Delegierten von Caritas Venezuela in den Räumlichkeiten der Bischofskonferenz in Caracas. Rund 60 Delegierte aus den verschiedenen Diözesen und Erzdiözesen Venezuelas erörterten dabei verschiedene Themen, darunter auch die Spendenkollekte „Compartir 2010“, Kriterien für Nothilfeprogramme und die Woche des Friedens.
Am Rande der Arbeiten veröffentlichten die Teilnehmer eine Verlautbarung mit dem Titel „Sozialarbeit der katholischen Kirche in Venezuela“, das dem Fidesdienst vorliegt. Die katholische Kirche in Venezuela bringt darin über die Caritas die eigene Verbundenheit mit den Opfern des verheerenden Erdbebens auf Haiti am 12. Januar zum Ausdruck. Man bete zu Gott für alle, die das Leben verloren haben und hoffe auf Beistand und Hoffnung für Überlebende und Verletzte. Die Venezolanische Bischofskonferenz brachte unterdessen eine Spendenkollekte für Haiti auf den Weg und fordert in diesem Sinn alle auf, eigene Spenden zur Verfügung zu stellen, die an Caritas Haiti weitergeleitet werden sollen. Vor ort habe man bereits einen Aktionsplan entwickelt, in dessen Rahmen Hilfsmaßnahmen umgesetzt werden.
Der Titel des zweiten Teils der Verlautbarung lautet „Die Stimme der Caritas: Analyse der Menschenrechtssituation in Venezuela“. Dabei wird die Entwicklung im Bereich der Menschenrechte in den vergangenen Jahren geschildert und so zusammengefasst: „Wir leben in einem Land, in dem es weder Machtteilung noch unabhängige Institutionen gibt.“ Dabei wird auch auf die Verschlechterung bei der Autonomie der öffentlichen Hand hingewiesen. Es gebe praktisch keine Justiz und der Wähler habe kaum Einfluss. Andere Institutionen, wie das Finanzamt, die Staatsanwaltschaft oder das Arbeitsamt führten nur Anweisungen der Regierung aus, weshalb eine Person allen darüber bestimme, wessen Güter beschlagnahmt, wer inhaftiert oder am Arbeitsplatz entlassen werde. Dies führe zu einer „institutionellen Instabilität und damit zur Gefährdung des Rechtsstaats“, so die Autoren abschließend. Das Dokument ist vom Präsidenten der Caritas Venezuela, Bischof José Luis Azuaje Ayala von Vigia-San Carlos del Zulia unterzeichnet. (CE) (Fidesdienst, 23/01/2010)


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