ASIEN/CHINA - Katholiken in Hang Zhou gedenken des Missionars P. Martino Martini und feiern das 350jährige Jubiläum der Kathedrale

Freitag, 22 Januar 2010

Hang Zhou (Fidesdienst) – Des Jesuitenmissionars Martino Martini und dessen wichtigen Beitrag zum Leben der katholischen Gemeinden in China auf den Spuren seines Mitbruders Matteo Ricci gedachten die Katholiken in Hang Zhou bei einer Konferenz zum 350jährigen Jubiläum der Kathedrale, die ebenfalls auf Initiative des italienischen Missionars entstand. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, wurde dabei vor allem auch die Aktualität der Botschaft von P. Martini betont. Sein Erbe „ist ein wichtiger Impuls für die heutige Mission der Kirche“, so die Teilnehmer der Konferenz, „damit sie ihre Sendung mit seinem Sinn für missionarische Verantwortung, seinem Mut und seiner Hingabe erfüllt.“. Die Katholiken in Hang Zhou in der chinesischen Provinz Zhe Jiang, in der P. Martini die meiste Zeit seines Lebens als Missionar verbrachte, legte besonderen wert auf dessen Ehrung. Sechs Vertreter der Chinesischen Universität und Mitarbeiter katholischer Einrichtungen, darunter das Faith Institute for Cultural Studies und die Quang Qi Press aus der Diözese Schanghai, erläuterten in ihren Beiträgen das Leben und die Mission des Jesuitenmissionars. An der Veranstaltung nahm auch der italienische Konsul in Schanghai teil.
P. Martino Martini wurde am 20. September 1613 in der italienischen Diözese Trient geboren und starb am 6. Juni 1661 in Hang Zhou. 1639 wurde er in Lissabon zum Priester geweiht und mit 21 Mitbrüdern 1640 nach Asien entsandt. Nach 8 Jahren kam er in China an, wobei ihn sein Weg zunächst in Indien geführt hatte. ER war vor allem In Hang Zhou, Lan Xi, Fen Shui tätig, bereiste jedoch weite Teile des Kaiserreichs. Neben seiner Tätigkeit als Missionar zeichnete ihn auch seine Arbeit als Historiker, Geograph, Astrologe und Mathematiker aus. Wie sein Mitbruder Matteo Ricci sprach er Chinesisch und setzte sich vor allem für die Inkulturation des Glaubens ein. Sein bekanntestes Werk ist der „Atlas Sinensis“ (1655). Von 1659 bis 1661 ließ er die dreischiffige Kathedrale von Hang Zhou bauen, deren 350jähriges Jubiläum nun gefeiert wurde. Er starb kurz nach Bauende. (NZ) (Fidesdienst 22/01/2010)


Teilen: