Port-au-Prince (Fidesdienst) – Am Nachmittag des 12. Januar wurde Haiti, das ärmste Land der westlichen Halbkugel von einem Erdbeben mit einer Stärke von 7 Grad auf der Richterskala erschüttert. Das Epizentrum befand sich wenige Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince (2 Mio. Einwohner) entfernt in rund 10 Kilometer Tiefe. Es folgten heftige Nachbeben mit einer Stärke von 5,9 und 5,5 Grad.
Wie aus ersten Informationen hervorgeht, wurde das Stadtzentrum vollkommen zerstört, viele öffentliche Gebäude und der Sitz der UN-Mission auf der Insel wurden dem Erdboden gleich gemacht. Die Telefonverbindungen brachen zusammen. Drei Krankenhäuser in Port-au-Prince stürzten ein und das einzige noch funktionierende Krankenhaus in der Hauptstadt ist nicht in der Lage alle Verletzten zu versorgen: dies erklärte der stellvertretende Präsident des Internationalen Roten Kreuzes, Massimo Barra. Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes helfen bereits vor Ort. Auch die 6.700 Blauhelme der UN-Friedenseinheiten aus 17 verschiedenen Ländern sind bei den Bergungsarbeiten im Einsatz.
Der Geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) veranlasste die Alarmstufe Rot und definiert das Beben als Schwerstes in der Geschichte des Landes. Wie aus Archivdaten hervorgeht, hatte es in Haiti seit 200 Jahren kein Erdbeben von bedeutendem Ausmaß gegeben: letztmals bebte die Erde 1751, wobei das Ausmaß jedoch nicht so heftig war wie bei dem gegenwärtigen Erdbeben. (CE) (Fidesdienst, 13/01/2010)