Rom (Fidesdienst) – Niemand möchte, dass Kinder oder Erwachsene an Hunger sterben. Trotzdem gibt es heute, obschon seit 1996 Initiativen auf den Weg gebracht wurden, die die Zahl der Hungernden bis 2015 halbieren sollen, weltweit 1,2 Milliarden Hungernde und 5 Millionen Kinder sterben jedes Jahr an Hunger. Dabei verfügt 1 % der Weltbevölkerung (die in den Industriestaaten leben) über fast die Hälfte des Reichtums des Planeten. Doch Hunger ist nicht nur das allein. In den „entwickelten“ Ländern, leben fast die Hälfte der Familien getrennt, die Depression entwickelt sich zum Hauptgrund für eine permanente Invalidität, Kinder sind zunehmend allein und übergewichtig. Angesichts einer solchen Lage können wir nicht länger Programme entwickeln, die auf der Bereitstellung von staatlichen Geldern und Produktionsförderung basieren. Der Motor der wahren Entwicklung ist im Norden wie im Süden nicht nur das Geld oder die so genannten Organisationen, sondern es geht um die Freisetzung der potentiellen Energien der Menschen bis hin zur Subsidiarität und einer globalen Solidarität. Vor allem bedarf es einer neuen Kultur des Lebens. Jeder Mensch ist ein Wunder, doch seit Jahrhunderten leben wir in einer Kultur des Todes, die den Menschen mit seinen großen Kräften, die Gott ihm geschenkt hat, erschüttert. Dies beeinträchtigt alle, Regierungen und Völker, es trifft die Identität, die Spiritualität und die Fähigkeit des einzelnen zu lieben und zu arbeiten. Die Hauptfrage ist also nicht eine Sache der Finanzen, sonder der Kultur. Davon wird jedoch kaum gesprochen, auch nicht bei einem Gipfeltreffen, bei dem die Welternährung im Mittelpunkt steht, wie jenes der FAO, das vor kurzem in Rom zu Ende ging.
Auf einer solchen kulturellen Grundlage schlägt die italienische Laienvereinigung „Italia Solidale – Mondo Solidale“ seit Jahren die Patenschaft als einfach und wirkungsvolle Methode vor, mit der es gelingt den Kreislauf des Hungers des Geistes und des Körpers in der Welt zu durchbrechen. Denn auf einer solchen kulturellen Grundalge sollen alle jenen „solidarischen Kredit“ erhalten, bei dem es nicht um Geld, sondern um Leben geht. Finanzielle Mittel, die „freiwillige Wohltäter“ zur Verfügung stellen werden in Form von Kleinkrediten zur Verwirklichung kleiner Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die Empfängerfamilien zahlen das Geld nicht zurück, sondern geben es an andere Familien in der Nachbarschaft weiter, und begeben sich damit selbst auf den Weg der Entwicklung und der Mission. Heute gibt es bereits „solidarische Gemeinden“ in Indien, die Patenschaften für Kinder in Afrika und Amerika übernommen haben und umgekehrt. (AP) (Fidesdienst, 20/11/2009)