AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Katholische Kirche hilft tausenden von Flüchtlingen auf der Suche nach Schutz vor der Gewalt im Ostkongo. „Die Situation ist zunehmend angespannt“, berichten Beobachter.

Montag, 12 Juli 2004

Kinshasa (Fidesdienst) - „Die Gefechte gehen weiter und die Situation bleibt weiterhin angespannt“, so Beobachter aus dem Norden der Provinz Ituri (Nordosten der Demokratischen Republik Kongo), wo sich seit Tagen zwei Guerillagruppen heftige Gefechte liefern, im Gespräch mit dem Fidesdienst. FAPC und FNI sollen dort um die Kontrolle über die Goldminen der Region kämpfen.
„Die Gefechte begannen in der Region Zani und haben sich dann langsam auf weitere Teile der Provinz Ituri ausgedehnt“ , so die Beobachter. „Die beiden Guerillabewegungen hatten sich im Juli letzten Jahres zu einem Bündnis zusammengeschlossen, in dessen Rahmen im gesamten gebiet gemischte Einheiten stationiert werden sollten. Doch als es zu den ersten Rivalitäten kam, brachen diese gemischten Einheiten auseinander und die Soldaten beider Seiten bekämpfen sich seither gegenseitig“.
Sowohl FAPC als auch FNI wurden lange Zeit vom benachbarten Uganda unterstützt. „In dieser Phase wissen wir mit Sicherheit, dass die FAPC direkte Beziehungen zu ugandischen Offizieren und Wirtschaftsexperten hat, die vor allem aus Arua im Nordwesten Ugandas kommen“, so die Beobachter. Die Beteiligung ugandischer Offiziere heißt nicht unbedingt, dass auch die Regierung an dem Ganzen beteiligt ist. Sowohl FAPC als auch FNI haben ethnische Verbindungen zu Uganda. „Die FAPC hat auch ethnische Verbindungen zu Ruanda, doch bisher haben wir keine Hinweise darauf, dass auch dieses Land an der gegenwärtigen Lage beteiligt ist“, so die Beobachter.
„Ganz bestimmt soll durch diese Politik eine Spaltung herbeigeführt werden. Es werden rivalisierende Gruppen unterstützt, damit man sie besser kontrollieren kann und ein Chaos entsteht, das es skrupellosen Unternehmen erlaubt, sich der kongolesischen Reichtümer zu bemächtigen“, so die Beobachter.
Die Leidtragenden sind wie immer die Zivilisten. „In der ganzen Region gibt es tausende Flüchtlinge, von denen viele in kirchlichen Einrichtungen Zuflucht und Unterstützung gefunden haben“, so die Beobachter. „Im Kleinen Seminar in Zida wurden rund 300 Familien untergebracht; tausende befinden sich in den Pfarreien der Gegend; im Pastoralzentrum in Uganjo wurden weitere 100 Menschen aufgenommen. Zehntausende Flüchtlinge strömen nach Mahagi, wo die Einrichtungen der Diözese sich bereits auf die Aufnahme vorbereiten. Viele Kongolesen sind auch nach Uganda geflüchtet“, so die Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 12/7/2004 - 34 Zeilen, 366 Worte)


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