ASIEN/SÜDKROREA - Seligsprechungsprozess für 124 neue koreanische Märtyrer in Seoul offiziell eröffnet

Montag, 12 Juli 2004

Seoul (Fidesdienst) - Am vergangenen 5. Juli wurde bei der Koreanischen Bischofskonferenz in Seoul der Seligsprechungsprozess für Den Diener Gottes Paul Yun Ji-Chung und seine 123 Gefährten eröffnet. Dabei hat der 5. Juli für die Kirche in Korea eine symbolische Bedeutung: es ist das Fest des heiligen Andrea Tae-gon, dem ersten koreanischen Priester und Schutzpatron des koreanischen Klerus.
Der Prozess wird von Mgr. Michael Pak Jeong geleitet, dem als bischöflicher Delegat Pfarrer Rhee Chan-woo und mit notariellen Kompetenzen weitere Priester zur Seite stehen.
Bei der feierlichen Eröffnung des Prozesses wurden die Petition und die dazugehörigen Dekrete der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse sowie eine Liste der wichtigsten anzuhörenden Zeugen verlesen.
An jedem vierten Freitag im Monat wird man sich nun den Untersuchungen zum Leben und zur Heiligmäßigkeit der 124 Märtyrer widmen. Bischof Pak, der auf die Freude der koreanischen Gläubigen hinwies erinnerte auch daran, dass „dies der erste Schritt eines Prozesse ist, der zunächst auf lokaler Ebene stattfindet und dann bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse im Vatikan fortgesetzt wird.“
Im Jahr 2002 hatte die Diözese Seoul der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse die Dokumentation zu den 124 koreanischen Märtyrern vorgelegt. Im Dezember 2003 hatte der Heiligstuhl die Genehmigung für die Einleitung des Seligsprechungsprozesses erteilt.
Paul Yun Ji-Chung und seine 123 Gefährten wurden im Jahr 1791 „in odium fidei“ zu Beginn der Einführung des Christentums in Korea gefoltert und getötet.
In der koreanischen Kirche werden bereits 103 Märtyrer als Heilige verehrt, die Papst Johannes Paul II. bei einem Besuch in Seoul 1984 heilig sprach: dies war die erste Heiligsprechung außerhalb des Vatikan und damit ein denkwürdiges Ereignis für die Kirche in Korea.
Der Vatikan erteilte der koreanischen Kirche unterdessen die Genehmigung für die Eröffnung eines Seligsprechungsprozesses: es geht dabei um den Diener Gottes Thomas Choe Yang-epo, ein koreanischer Priester, der im 19. Jahrhundert lebte. Er war der zweite koreanische Priester nach Andrew Kim Tae-gon und kein Märtyrer. (PA) (Fidesdienst, 12/7/2004 - 30 Zeilen, 330 Worte)


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