AFRIKA/ZENTRALAFRIKA - Anführer der Lord’s Resistance Army (LRA) in Zentralafrika festgenommen

Donnerstag, 10 September 2009

Bangui (Fidesdienst) – Ein Kommandant der Lord’s Resistance Army (LRA) wurde von der ugandischen Armee im Süden der Zentralafrikanischen Republik festgenommen. Mickman Opuk, war für die Sicherheit von Joseph Kony verantwortlich, der als Chef der LRA die Guerillabewegung anführte, die vor 20 Jahren im Norden Ugandas entstand und in den vergangenen Jahren in weiten Gebieten zwischen dem Nordosten der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan und dem Süden der Zentralafrikanischen Republik sein Unwesen trieb.
Die Rebellenbewegung ist für ihr grausames Vorgehen unter der Zivilbevölkerung bekannt und für die Entführung von Kindern, die gezwungen wurden in den Reihen der Bewegung als Soldaten zu kämpfen. Opuk wurde von den ugandischen Behörden beschuldigt, im April 1995 an einem Massaker in Atiak im Verwaltungsbezirk Gulu in Norduganda teilgenommen zu haben, bei dem über 200 Menschen ums Leben kamen.
Nun wurde Opuk vor zwei Wochen festgenommen. Seine Festnahme wurde jedoch erst in diesen Tagen bekannt, aus, wie die ugandische Militärleitung bekräftigte „operativen und geheimdienstlichen“ Gründen. Die Armee in Kampala wurde von den Behörden in Bangui ermächtigt, in Zentralafrika nach Kony und seinen Männern zu suchen. Die ugandischen Militärs haben ähnliche Absprachen auch mit den Regierungen der RDC und des Südsudan. Außerdem gingen die Streitkräfte von Uganda, der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan im Nordosten des Kongo gemeinsam gegen das Hauptquartier Konys vor. Dieser konnte der Offensive entgehen, doch seine Anhänger verübten eine Reihe von Racheakten an der Zivilbevölkerung im Kongo und im Südsudan und drangen bis in die Zentralafrikanische Republik vor, die hunderte von Kilometern von Uganda entfern ist (zwischen den beiden Ländern gibt es gemeinsame Grenze).
Nach über 20 Jahren konnte die LRA trotz der Bemühungen der ugandischen Armee (die zu den effizientesten in ganz Afrika gehört) und der Streitkräfte anderer Länder nicht nur nicht besiegt werden, sondern sie hat das Gebiet, in dem sie ihr Unwesen treibt zusätzlich ausgeweitet. Da für das Überleben einer Guerillabewegung nicht wenige Mittel notwendig sind, ist die Frage berechtigt, ob Organisation neben der Beute aus den Plünderungen der Dörfer nicht weiter logistische Unterstützung erhält. Wenn ja, zu welchem Zweck? (LM) (Fidesdienst, 10/09/2009)


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