AFRIKA/GUINEA - Im Süden des Landes brauchen usländische Flüchtlinge und Heimkehrer aus Cote d'Ivoire dringend Hilfe. Jesuit Refugee Service ist die einzige noch in der Region tätige Nichtregierungsorganisation

Freitag, 9 Juli 2004

Conakry (Fidesdienst) - Im Süden Guineas leben hunderttausende Flüchtlinge die zum Teil aus infolge der seit 2002 andauernden politischen Krise in Cote d’Ivoire in das Land zurückgeführt wurden, in einer humanitären Notlage.
Im Juni dieses Jahres wurden die Programme des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und des Welternährungsprogramms (WFP) durch Stammeskonflikte in Nzerekore rund 850 Kilometer südlich der Hauptstadt Conakry gefährdet. In der Region leben zehntausende Flüchtlinge aus den Nachbarländern Liberia und Cote d’Ivoire. Außerdem befinden sich i9n der Region auch liberianische Guerillakämpfer der Rebellenbewegung LURD, die in Guinea unterstützt wurden und Zuflucht gefunden hatten. Diese Milizionäre befinden sich noch im Besitz ihrer Waffen und waren an den Stammeskonflikten zwischen Malinke und Guerze beteiligt.
Die Situation hat sich in jüngster Zeit zugespitzt nachdem über 100.000 Auswanderer aus Cote d’Ivoire zurückgekehrt waren. Diese Rückkehrer, die bisher auf sich selbst angewiesen waren, sollen bald vom Welternährungsprogramm versorgt werden. Nach der Blockade des grenzübeschreitenden Handels mit Cote d’Ivoire ist die lokale Wirtschaft in einer Krise. Außerdem ist die Region kaum mit dem Rest des Landes verbunden. Die einzige Verbindungsstraße nach Conakry war 2003 infolge starker Regenfälle sechs Monate lang unterbrochen. Dies führte zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise um 120%.
Die einzige Nichtregierungsorganisation, die derzeit in der Region tätig ist, ist der Jesuit Refugee Service (JRS) der Jesuiten. Nach Angaben des Leiters der örtlichen Niederlassung, Pater Gonzalo Sanchez-Teran SJ, „hat die dramatische Verschlechterung der Wirtschaftslage in Guinea verheerende Auswirkungen auf die Lebensumstände der Menschen, die jüngst in die Grenzdörfer im Süden von Guinea zurückgekehrt sind“. Während der vergangenen drei Jahre hatte der JRS die Menschen in der Region mit Lebensmitteln versorgt und sie beim Bau von Wohnungen und der Verwaltung des Gesundheits- und Erziehungswesens unterstützt. Der JRS leitete in Zusammenarbeit mit der Ortkirche auch Projekte zur Gründung von Heimen für allein stehende junge Mütter und einer Getreidebank zur Unterstützung der einheimischen Bauern ein. (LM) (Fidesdienst, 9/7/2004 - 30 Zeilen, 336 Worte)


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