ASIEN/OSSTIMOR - Viele Vertriebene kehren in die Heimat zurück, doch die Notlage hält weiter an

Dienstag, 21 Juli 2009

Dili (Fidesdienst) – Das Drama der Rückkehr in die eigene Heimat nach Gewalt und Konflikten ist den Menschen in Osttimor nur allzu gut bekannt: in dem Land herrschen seit seiner Gründung Unruhen und Auseinandersetzungen zwischen den pro-indonesischen Fraktionen und den Unabhängigkeitskämpfern, infolge derer tausende Menschen zur Flucht gezwungen waren.
2006 kam es zu den jüngsten Unruhen, infolge von Auseinandersetzungen zwischen Armeesoldaten und 591 von der Regierung des Landes entlassenen Soldaten, die eine Protestkundgebung organisierten. Bei den Auseinandersetzungen gab es Tote und Verletzte und rund einhundert Brände in ganz Dili, woraufhin tausende Familien die Stadt verließen. Dies zeigte auch, dass im Inneren der Gesellschaft des Landes die Wunden der Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern der Unabhängigkeit noch nicht geheilt sind.
Drei Jahre nach den jüngsten Unruhen kehren nun viele Vertriebene in ihre Heimat zurück, wobei weiterhin rund 3.000 Menschen in Übergangslagern leben.
„Es gibt immer noch Sicherheitsprobleme, Streitigkeiten um Landbesitz, illegale Wohnungsbesetzungen: diese Probleme beeinträchtigen die Rückkehr und die Wiedereingliederung von Vertriebenen in ihre ursprüngliche Heimat“, so Isidoro da Costa vom Jesuit Refugee Serice in Osttimor.
Mit Hilfe von Nichtregierungsorganisationen wurden vor drei Jahren Übergangsunterkünfte in drei Regionen des Landes errichtet: allein vier in der näheren Umgebung von Dili, weitere in den benachbarten Dörfern Tibar und Hera. In einzelnen Wohneinheiten können jeweils vier bis acht Familien untergebracht werden. Alle möchten früher oder später in die eigene Wohnung zurückkehren, doch die Regierung teilte noch nicht mit, wann diese weitere Notlage voraussichtlich ein „Ende“ finden wird.
Bereits 2006 hatte die katholische Kirche des Landes Aufnahme Zentren für Flüchtlinge aus Osttimor eingerichtet (wie zum Beispiel das Zentrum der Salesianer von Don Bosco vor den Toren von Dili). Heute betreut sie die Flüchtlinge weiterhin und versucht dabei vor allem Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen, die einen Großteil der Vertriebenen ausmachen. (PA) (Fidesdienst, 21/07/2009 – 31 Zeilen, 310 Worte)


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