VATIKAN - Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet in Romano Canavese: „Die Vorsehung hilft stets demjenigen, der für das Gute arbeitet und sich für Gerechtigkeit engagiert; er hilft allen, die nicht nur an sich selbst denken, sondern an diejenigen, denen es schlechter geht als ihnen“

Montag, 20 Juli 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am Sonntag, den 19. Juli begab sich Papst Benedikt XVI. von Les Combes (Introd) im Aostatal, wo er einen Erholungsurlaub verbringt, nach Romano Canavese in der Diözese Ivrea. Der Ort ist die Heimat von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Auf dem Platz vor der Pfarrkirche betete der Papst das Angelusgebet. In seiner einführenden Ansprache erinnerte der Papst an die Gründe seines Besuchs und dankte allen, die ihm nach seinem Unfall, bei dem er das rechte Handgelenkt gebrochen hat, die eigene Verbundenheit und Nähe gezeigt und für ihn gebetet haben.
„Es ist mir eine große Freude hier zu sein“, so Papst Benedikt XVI. „in eurer schönen Stadt, eurer schönen Kirche, der Geburtsstadt meines engsten Mitarbeiters, des Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone, mit dem ich bereits lange Jahre in der Kongregation für die Glaubenslehre zusammengearbeitet habe. Wie ihr seht, bin ich nach meinem Unfall ein wenig eingeschränkt in meiner Bewegungsfreiheit, doch mit dem Herzen bin ich ganz dabei … Ich möchte in diesem Moment von ganzem Herzen allen danken, die mir ihre Nähe, ihre Sympathie und ihre Zuneigung gezeigt haben und die für mich gebetet haben. So hat sich das Gebetsnetz verstärkt, das uns in allen Teilen der Welt verbindet“.
Nachdem er den Ortsbischof und die zivilen und militärischen Autoritäten begrüßt hatte, wandte sich der Papst an den Gemeindepfarrer, die Priester, die Ordensleute, die Verantwortlichen der Vereine und kirchlichen Bewegungen und an alle Bürger „mit einem besondern Gruß an die Kinder, Jugendlichen, Familien, Kranken und die bedürftigen Menschen“.
Ausgehend von der Lesung des Tages am 16. Sonntag im Jahreskreis, „wo der Herr die Jünger auffordert sich mit ihm zurückzuziehen und ihm allein zuzuhören“. „Gerade dieses Hören und die Annahme des Evangeliums“, so der Papst weiter, habe die Gemeinde Romano Canavese entstehen lassen, „deren Name an die zweitausendejährige Beziehung von Canavese zu Rom erinnert“. Die Menschen hier seien vor allem für ihre Liebe zur Arbeit und ihre Verbundenheit damit bekannt. „Heute“, so der Papst weiter, „befinden sich jedoch auch hier, in der Umgebung von Ivrea, viele Menschen in wirtschaftlicher Schwierigkeit infolge eines Arbeitsplatzmangels. Problem habe ich immer wieder angesprochen und in meiner jüngsten Enzyklika „Caritas in veritate“ vertieft. Ich hoffe, dass sie positive Kräfte für die Erneuerung der Welt mobilisieren werden kann!“.
Sodann forderte der Papst alle auf, den Mut nicht zu verlieren: „Liebe Freunde, lasst euch nicht entmutigen! … Die grundlegenden Werte der Familie und der Achtung des menschlichen Lebens, die Sensibilität für soziale Gerechtigkeit, die Fähigkeit, Mühe und Opfer auf sich zu nehmen sowie die enge Bindung an den christlichen Glauben durch die Pfarrei und besonders die Teilnahme an der Heiligen Messe waren über Jahrhunderte hinweg eure Stärke. Dieselben Werte werden es den heutigen Generationen erlauben, voll Hoffnung ihre eigene Zukunft zu gestalten, indem sie eine wahrhaft solidarische und brüderliche Gesellschaft aufbauen, in denen alle Lebensbereiche, die Institutionen und die Wirtschaft vom Geist des Evangeliums durchdrungen sind.“
Sodann befasste sich der Papst mit den Jugendlichen, „um deren Bildung man sich besonders bemühen muss“, wobei man sich fragen müsse, welche art der Bildung ihnen geboten wird und welche Beispiele ihnen gegeben werden: „Die Jugend ist zu Vielem in der Lage, aber ihr muss geholfen werden, nicht der Versuchung leichter und illusorischer Wege zu erliegen, und um so den Weg des wahren Lebens, des Lebens in Fülle zu finden.“ Abschließen erinnerte der Papst an die zahlreichen Ordensberufe in der Region und insbesondere für die Salesianer von Don Bosco, denen die Diözese viel verdanke: „Dies soll für euere Bistumsgemeinschaft ein weiterer Ansporn sein, sich stets im Bereich der Bildung und der Begleitung der Berufungen zu engagieren“ (SL) (Fidesdienst, 20/07/2009 – 51 Zeilen, 633 Worte)


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