VATIKAN - Papst Benedikt XVI. empfängt die europäischen Universitätsstudenten in Audienz: „Euer missionarisches Engagement im Bereich der Universität besteht darin, Zeugnis von der persönlichen Begegnung abzulegen, die ihr mit Jesus Christus hattet, der Wahrheit, die den Weg jedes Menschen erleuchtet“

Montag, 13 Juli 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Euer missionarisches Engagement im Bereich der Universität besteht darin, Zeugnis von der persönlichen Begegnung abzulegen, die ihr mit Jesus Christus hattet, der Wahrheit, die den Weg jedes Menschen erleuchtet. Aus der Begegnung mit Ihm entwickelt sich diese ‚Neuheit des Herzens’, die in der Lage ist dem persönlichen Leben eine neue Richtung zu geben; und nur so werdet ihr Sauerteig einer von der Liebe des Evangeliums belebten Gesellschaft sein“ so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die Teilnehmer der ersten Europäischen Tagung für Universitätsstudenten der Kommission „Katechese-Schule-Universität“ des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), die er am 11. Juli, dem Fest des heiligen Benedikt, Schutzpatron Europas, in Audienz empfing.
„Nach dem Treffen der europäischen Universitätsdozenten vor zwei Jahren“, so Benedikt XVI., „habt auch ihr Studenten euch hier getroffen, um den Europäischen Bischofskonferenzen eure Bereitschaft zu zeigen, wenn es darum geht, auf dem Weg der kulturellen Entwicklung voranzuschreiten, den der heilige Benedikt als für die menschlichen und christliche Reifung der europäischen Völker notwendig erkannte. Dies kann geschehen, wenn ihr, wie die Emmausjünger, dem auferstandenen Herrn durch die konkrete kirchlicher Erfahrung und vor allem durch die Feier der Eucharistie begegnet.“ Der Papst betonte auch, dass das soziale Handeln an der Universität, „in seiner ganzen theologischen und geistlichen Tragweite ausdrücken muss, damit man den Jungendlichen dabei hilft, zu gewährleisten, dass die Gemeinschaft mit Christus sie dazu führt, das tiefe Geheimnis des Menschen und der Geschichte zu erkennen“. Sodann wies er darauf hin, dass die christliche Präsenz an den Universitäten „immer anspruchsvoller und gleichsam faszinierten wird, da der Glaube berufen ist, wie in den vergangenen Jahrhunderten, seinen unersetzbaren Dienst am Wissen zu leisten, das in der heutigen Zeit der wahre Motor der Entwicklung ist. Vom Wissen, das durch den Beitrag des Glaubens bereichert wurde, hängt die Fähigkeit eines Volkes ab, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken und der Versuchung einer rein materialistischen Vision von unserem Wesen und der Geschichte zu widerstehen“.
„Liebe Jugendliche, ihr seid die Zukunft Europas“, so der Papst, der daran erinnerte, dass junge Menschen in der Studienzeit dazu berufen sind, die besten Ressourcen, und nicht nur die intellektuellen, in die Konsolidierung der eigenen Persönlichkeit zu investieren, damit sie bereit sind zum Gemeinwohl beizutragen. „Der Einsatz für die Entwicklung des Wissens ist die spezifische Berufung der europäischen Universitäten und er erfordert zunehmend höhere moralische und geistliche Qualitäten angesichts des Umfangs und der Komplexität des Wissens, das den Menschen zur Verfügung steht. Die neue kulturelle Synthese, die sich in der heutigen zeit in Europa und in der globalisierten Welt entwickelt, braucht einen intellektuellen Beitrag, der in der Lage ist in den Hörsälen der Universitäten das Gespräch wieder auf Gott zu bringen, oder besser, jenen Wunsch des Menschen nach der Gottessuche – ‚quarere Deum’ - wieder zu wecken, auf den ich mich bereits bei anderen Gelegenheiten bezogen habe.“
Mit einem Wunsch wandte sich der Papst abschließend an die Studenten aus 31 europäischen Ländern: sie sollen gemeinsam mit ihren Dozenten dazu beitragen, „Laboratorien des Glaubens und der Kultur zu schaffen, indem sie die Mühen des Studiums und der Forschung mit Freunden teilen“. „Liebt eure Universitäten, denn sie sind Schulen der Tugend und des Dienstes. Die Kirche in Europa vertraut sehr auf den apostolischen Beitrag von euch allen“ (SL) (Fidesdienst, 13/07/2009 – 46 Zeilen, 570 Worte)


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