EUROPA/MOLDAWIEN - MIGRATION UND EMIGRATION - „Der Koffer mit der Paketschnur”: Wer Leid ertragen musste, spricht nicht gerne. Man möchte sich nicht erinnern, man hat Angst. Und wer hätte diese nicht?

Freitag, 10 Juli 2009

Iagara (Fidesdienst) – Ein Anonymer berichtet: „Hier bei uns tappst du oft in Fallen, die die Ingegnieure der kimminellen Finanzwelt sich ausgedacht haben. Großhändler. Sexverkäufer. Unterhändler des Todes auch im Namen einer Religion, die Gott verloren hat und vom Schrecken lebt”. Diese Gedanken sind nicht geheim oder etwa neu, alle wissen alles, doch es ist schwer auszusprechen, zumindest hier in Moldawien in einem kleinen Dorf, das von anynymen älteren Menschen bewohnt wird, in einer Häuserwüste, wie aus einem Horrorfilm, in der als letzte Einwohner verlassene Kinder übrig geblieben sind. Wehrlos. Ein Mann bekräftigt: „Die meisten Jugendlichen sind weg. Es sind nur noch alte Menschen und allein gelassene Kinder hier. Wir haben miserable Renten. Es gibt kein Land, wo das Unglück so groß ist. Es ist eine Katastrophe. Es gibt keine Familie, in der es keinen Auswanderer gibt.” Die Gesichter sind bedeckt, denn man spricht nur wenn wir garantieren, dass die Personen anonym bleiben. Sie sagen alle immer wieder dasselbe: „Es sind nur noch Alte und allein gelassene Kinder hier”. Eine Frau sagt uns im Vertrauen: „Hier gehen alle Weg. Einer meiner Söhne lebt in Moskau und meine Tochter auf Zypern.” (Luca de Mata) (Vorschau auf die vierteilige Dokumentationsreihe: „Der Koffer mit der Paketschnur“: Ein Bericht zur Emigration in aller Welt, dessen dritte Folge der italienische staatliche Fernsehsender RAIUNO am 13. Juli im Abendprogramm ausstrahlt). (Fidesdienst, 10/07/2009 – 19 Zeilen, 286 Worte)


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