EUROPA/DEUTSCHLAND - MISSION UND EMIGRATION - „Der Koffer mit der Paketschnur“: „Man hatte mir versprochen, dass ich in Deutschland studieren würde. Doch dann nahm man mir den Pass weg. Man wollte, dass ich mich prostituiere und ich war damals schon schwanger…“

Donnerstag, 9 Juli 2009

Rom (Fidesdienst) – Prostitution, Ausbeutung … Immigration ist nicht nur eine dramatische Wirklichkeit, sondern auch der Beweis für ein weit verbreitetes Übel, das den ganzen Planeten überzieht. Überall haben wir schreckliche Geschichten gehört, wie hier in Deutschland. Ein Mädchen aus Uganda erzählt: „Ich wurde 2001 hierher gebracht von einer Frau und einem Mann, der behauptete ein Freund zu sein, doch dann war er der Schlimmste von allen. Man hatte mir versprochen, dass ich in Deutschland studieren würde. Doch dann nahm man mir den Pass weg. Man wollte, dass ich mich prostituiere und ich war damals schon schwanger. Ich habe mich an ein katholisches Hilfswerk gewandt. Heute befindet sich mein Kind in sicheren Händen. Es ist gesund und ich auch. Man hat mich an einen Ort gebracht, wo ich mit einem guten Mann aus meinem Land lebe. Wir sind heute glücklich, doch meine Erinnerung lässt sich nicht auslöschen.“ Ein 16jähriges Mädchen, wenig älter als ein Kind, wurde verkauft und als Sklavin eingeschlossen. Im Stillen weint sie, denn sie hat nicht nur diese tragische Erfahrung selbst gemacht, sondern sie musste auch, sehen, wie anderen Mädchen, ebenfalls noch fast Kinder, dasselbe geschah. Ihre kraft und ihre Entschlossenheit, darüber zu sprechen, in welchen Abgrund der Gewalt man geraten kann, gibt unserer Anwesendheit mit unseren Fernsehkameras einen Sinn, damit das Mädchen, das immer noch in ihr lebt, ihren Schmerz hinausschreien kann, damit wir alle es hören. (Luca de Mata) (Vorschau auf die vierteilige Dokumentationsreihe: „Der Koffer mit der Paketschnur“: Ein Bericht zur Emigration in aller Welt, dessen dritte Folge der italienische staatliche Fernsehsender RAIUNO am 13. Juli im Abendprogramm ausstrahlt). (Fidesdienst, 09/07/2009 – 19 Zeilen, 286 Worte)


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