VATIKAN - Apostolisches Schreiben von Papst Benedikt XVI. in Form eines Motu Proprio „Ecclesia unitatem“ zu neuen Struktur der Kommission „Ecclesia Dei“

Donnerstag, 9 Juli 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Der Erhalt der Einheit der Kirche mit der Sorge darum, allen eine Hilfe anzubieten, auf angemessene Weise dieser Berufung und göttlichen Gabe nachzukommen, ist vor allem Aufgabe des Petrusnachfolgers, der ständiges und sichtbares Prinzip und Grundlage der Einheit sowohl der Bischöfe als auch der Gläubigen ist“, so beginnt das Apostolische Schreiben von Papst Benedikt XVI. in Form eines „Motu Proprio Data“ Ecclesia Unitatem, im Hinblick auf die Päpstliche Kommission „Ecclesia Die“. Das Dokument wurde am 2. Juli 2009 veröffentlicht.
In dem in sieben Punkte unterteilten Text wird daran erinnert, dass „Papst Johannes Paul II. nach der unerlaubten Bischofsweihe von vier Priestern am 30. Juli 1988 durch Erzbischof Marcel Lefebvre … am 2. Juli 1988 die Päpstliche Kommission ‚Ecclesia Dei’ einrichtete“, die die volle kirchliche Gemeinschaft unter Priestern, Seminaristen, Gemeinden und einzelnen Ordensleuten, die mit der von Erzbischof Lefebvre gegründeten Bruderschaft, fördern sollte, die „mit dem Petrusnachfolger in der katholischen Kirche vereint bleiben wollten, indem sie die geistlichen und liturgischen Traditionen erhielten“. In diesem Sinne, d.h., „um jede Anstrengung zu unternehmen, damit allen, die sich die Einheit wirklich wünschen, es ermöglicht wird, in dieser zu bleiben oder diese wieder zu finden“, habe er, so Papst Benedikt XVI. mit einem Motu Proprio Summorum Pontificum die Richtlinien zur Feier der Römischen Messe erweitert und aktualisiert.
„Da die Probleme, die jetzt mit der Bruderschaft behandelt werden müssen, vor allem doktrineller Natur sind“, so der Papst weiter, „habe ich beschlossen – einundzwanzig Jahre nach dem Motu Proprio Ecclesia Dei und entsprechend meiner Kompetenzen – die Struktur der Kommission Ecclesia Dei neu zu überdenken und sie eng mit der Kongregation für die Glaubenslehre zu verbinden“.
„Die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei wird sich deshalb wie folgt zusammensetzen: a) der Präsident der Kommission ist der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. b) Die Kommission hat eine eigene organische Struktur und setzt sich aus dem Sekretär und den Mitarbeitern zusammen. C) Es ist Aufgabe des Präsidenten, mit Hilfe des Sekretärs, die wichtigsten Fälle und Fragen lehrmäßiger Gestalt dem Studium und der Erkenntnis der ordentlichen Instanzen der Kongregation für die Glaubenslehre zu unterbreiten, sowie die Ergebnisse den höheren Beschlüssen des Papstes unterzuordnen.“
Abschließend bezeichnete der Papst das Motu Proprio als Zeichen seiner „väterlichen Sorge gegenüber der Pius-Bruderschaft, damit sie die volle Kirchengemeinschaft wieder findet“ und er lädt alle ein „dringend dazu ein, inständig zum Herrn zu beten“, für die Einheit der Christen.
In einer Mitteilung des Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal William Joseph Levada, der nun auch zum Präsidenten der Kommission „Ecclesia Dei“ ernannt wurde, in der er sich zur Veröffentlichung des Motu Proprio „Ecclesia unitatem“ äußert, heißt es dass „die Aufhebung der Exkommunikation der vier von Lefebvre geweihten Bischöfe eine Maßnahme im Rahmen des Kirchenrechts war, um die Personen von der schweren Last der kirchlichen Zensur zu befreien, wohl im Bewusstsein, dass die lehramtlichen Fragen offen bleiben und so lange diese nicht geklärt sind, wird die „Priesterbruderschaft Pius X.“ keinen kanonischen Status in der Kirche innehaben und ihre Priester werden ihr Amt in der Kirche nicht auf erlaubte Weise ausführen“.
In dem Text heißt es, dass Kardinal William Levada „dem Papst für das mit diesem Beschluss ihm entgegengebrachte Vertrauen dankt und dem Papst auch im Namen der Mitarbeiter der Kongregation für die Glaubenslehre für das Bemühen um den lehrmäßigen Dialog mit Priesterbruderschaft des heiligen Pius X. zusichert“. Der Papst dankte mit einem handschriftlichen Schreiben dem bisherigen Präsidenten der Kommission, Kardinal Dario Castrillon Hoyos, „für seine „große Hingabe an die Arbeit der Kommission Ecclesia Dei“ (SL) (Fidesdienst, 09/07/2009 – 50 Zeilen, 598 Worte)


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