ASIEN/PHILIPPINEN - CHRISTLICHE UND MUSLIMISCHE RELIGIONSFÜHRER ZU DEN MENSCHEN AUF MINDANAO: „HABT MUT ZUM DIALOG, ZUR VERGEBUNB UND ZUM FRIEDEN“

Montag, 16 Juni 2003

Zamboanga City (Fidesdienst) – „Habt Mut! So lautet die Botschaft Gottes in dieser Zeit der Verwirrung und des Konflikts“, mit diesem Aufruf wandten sich die Mitglieder des Inter Faith Council of Leaders mit Sitz in Zamboanga, in dem sich die Anführer verschiedener Religionen versammeln, an die Menschen auf der im Süden der Philippinen gelegenen Insel Mindanao. Zamboanga liegt auf der gleichnamigen Halbinsel in einer Region Mindanaos, in der die verschiedenen Guerillaeinheiten der Moro Isalmic Liberation Front (MILF) und der Abu Sayyaf-Gruppe besonders aktiv sind.
In einem offenen Brief klagen die Religionsführer über die Gewalt von Einzelnen und Gruppen. Gleichsam verurteilen sie Terrorismus, Bombenattentate und Entführungen. Trotzdem fordern sie die Menschen auf: „Habt Mut, gebt die Hoffnung nicht auf!“, wobei sie auch aktives Engagement für die Rückkehr des Friedens fordern. „Zum Aufbau des Friedens sind Geduld und Bescheidenheit notwendig“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Die Regierung fordert Inter Faith Council of Leaders auf, sich nicht von einer Philosophie der Unterdrückung des Krieges um jeden Preis versuchen zu lassen, denn dies führe nur zu Misstrauen und Feindseligkeit unter den Menschen. „Gleichzeitig wollen wir unserem Volk auch sagen, dass wir gegenseitige Angst und Misstrauen zwischen Christen und Muslimen überwinden können, wenn es uns gelingt, Achtung und Vertrauen aufzubauen. Dazu sollten wir unseren Kindern und jungen Menschen von höflichen und freundschaftlichen Umgangsformen erzählen, die wir in den Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Religionen erfahren durften“.
„Habt Mut zum Dialog!“, fordern die Religionsführer und ermutigen die Menschen zu einem neuen Verständnis vom Dialog mit sich selbst, mit den anderen, mit der Schöpfung und mit Gott und betonen: „es handelt sich im wesentlichen um eine geistliche Einstellung, die im Dialog mit Gott und mit den Menschen wurzelt. Es handelt sich um ein Handeln aus Liebe und Barmherzigkeit: dies ist der Stil der Beziehung zu Gott“. „Wir müssen uns unermüdlich für den Frieden engagieren: der Gott des Friedens wird alle segnen, die sich auf den Weg des Friedens begeben“.
In diesem Zusammenhang begrüßen die Mitglieder des Inter Faith Council of Leaders „die Geste der MILF, die sich zu einem unilateralen Waffenstillstand bereit erklärt hat“. „Wir glauben, dass Muslime und Christen eine wichtige Rolle im Friedensprozess spielen sollten: deshalb müssen wir den Menschen die Bedeutung des Dialogs als Teil des göttlichen Plans für die Menschheit vermitteln. Zu diesem Zweck müssen wir Oasen des Friedens, Zonen des Friedens und Heiligtümer des Friedens in unseren Herzen, in unseren Familien, in unseren Dörfern und Städten schaffen.
(PA) (Fidesdienst, 16/6/2003 – 35 Zeilen, 422 Worte)


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