VATIKAN - „Der Tourismus, Feier der Verschiedenheit“ : Botschaft des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs zum Welttag des Tourismus 2009

Dienstag, 7 Juli 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Verschiedenheit ist eine Tatsache, eine Realität, aber sie ist auch, wie uns Papst Benedikt XVI. erinnert, eine positive Gegebenheit, ein Gut und nicht eine Drohung oder eine Gefahr“, heißt es in der Botschaft des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs zum Welttag des Tourismus 2009 zum Thema „Der Tourismus, Feier der Verschiedenheit“.
In dem Text wird betont, dass „Die Erfahrung der Verschiedenheit typisch für die menschliche Existenz (ist) …Es handelt sich um eine progressive Entdeckung“. In der heutigen Zeit der Globalisierung können wir „eine immer größere Annäherung der Kulturen und der Religionen feststellen … und in den Herzen aller Kulturen das Aufbrechen eines wahren Wunsches nach Frieden, so bewahrheitet sich andererseits ein Unverständnis, es gibt Vorurteile und tief verwurzelte Missverständnisse, durch die Schranken aufgestellt und Teilungen genährt werden. Es ist die Angst in uns vor dem Andersartigen, dem Unbekannten. Wir müssen uns also bemühen, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Voreingenommenheit umzuwandeln in ein gegenseitiges Verstehen und Annehmen, und vorangehen auf dem Weg der Achtung, des guten Benehmens und des offenen, konstruktiven und bindenden Dialogs.“
Bei diesem Bemühen um einen „konstruktiven und ehrlichen Dialog“ spielt die Kirche eine wichtige Rolle. Dies gilt auch für den Tourismus, „stellt er doch den Kontakt her mit anderen Lebensmodellen, anderen Religionen und Ansichten der Welt und ihrer Geschichte zu sehen“. „So darf es nicht verwundern“, heißt es in der Botschaft weiter, „wenn Extremistengruppen und terroristische Vereinigungen fundamentalistischer Natur, den Tourismus wie eine Gefahr anzeigen und ein Objekt, das zerstört werden muss. Das gegenseitige Kennen lernen wird helfen – so hoffen wir brennend – eine gerechtere, mehr solidarische und geschwisterliche Gesellschaft zu schaffen“
Der Mensch macht heute die Erfahrung der Unterschiede auch in der virtuellen Welt, „aber es ist vor allem der Tourismus, verstanden als physische Fortbewegung, durch die die natürliche, ökologische, soziale, kulturelle, ökonomische und religiöse Verschiedenheit herausgestellt wird. Sie lässt uns aber auch die gemeinsam geleistete Arbeit entdecken, die Zusammenarbeit unter den Völkern, die Einheit der Menschen in ihrer herrlichen und bewegenden Verschiedenheit ihrer Realisierungen.“ Die Botschaft warnt vor einem Tourismus ohne Ethik und Verantwortungsbewusstsein: „So geschieht es, zum Beispiel, dass die Einheimischen für die Touristen ihre Tradition darstellen und so die Verschiedenheit als kommerzielles Produkt anbieten, nur als Erwerbszweck“.
Abschließend erinnert die Botschaft daran, dass sich „die Verschiedenheit … im Geheimnis Gottes“ verschmilzt und betont „Gott ist auch die wunderbare Kraft, Anfang der Einheit aller Verschiedenheiten, die ausgedrückt werden, darin, dass „Jedem aber die Offenbarung des Geistes geschenkt wird, damit sie anderen nützt“ (1 Kor 12,7).“… „Für den Gläubigen öffnet die Gesamtheit der Verschiedenheit Wege, um sich der unendlichen Größe Gottes zu nähern. Für uns kann als mögliches Phänomen der Heiligung der Verschiedenheit der christliche Tourismus stehen, offener Weg zum kontemplativen Geständnis“. Der Text endet mit einem Wunsch: „Möge der Atem Gottes jede Fremdenfeindlichkeit, jede Diskriminierung, jeden Rassismus besiegen und die zusammenführen, die fern von einander sind, in der Kontemplation der Einheit/Verschiedenheit einer von Gott gesegneten menschlichen Familie. Es ist der Geist, der in Einheit und Frieden, in Harmonie und in gegenseitigem Anerkennen vereint. In Ihm ist Ordnung und Güte in den sieben Schöpfungstagen. Trete er ein in diese geplagte Menschengeschichte, dank auch des Tourismus’.“ (SL) (Fidesdienst, 07/07/2009 – 48 Zeilen, 549 Worte)


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