Rom (Fidesdienst) – Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert der Völkermorde und der totalitären Regime, aber auch der neuen Martyrer und großen Zeugen. Das Geheimnis der Ungleichheit und das Geheimnis der Gleichheit. Dies ist der rote Faden, der sich durch die Neuauflage des Buches „Das Jahrhundert der Märtyrer“ („Il secolo del martirio“) von Andrea Riccardi zieht, das von Kardinal Crescenzio Sepe, von Professor Adriano Roccucci, von dem Schriftsteller Roberto Saviano und dem Autor selbst in der Basilika San Bartolomeo all’Isola präsentiert wurde. Ein sehr symbolträchtiger Ort, denn die Kirche ist allen Märtyrern des 20. Jahrhunderts gewidmet. Der Martyrer legt Zeugnis von seinem Glauben ab. Und dieses Buch ist das einzige, das sich mit denjenigen befasst, die ihre Treue zum Evangelium des Lebens in den vergangenen Jahrzehnten bis zum Äußersten gelebt haben.
„Heute“, so Kardinal Sepe, „brauchen wir dringend Ethik und Moral, damit wir die Übel der Gesellschaft bekämpfen und ihr eine solide Grundlage geben können“. Die Martyrer sind eine laute Stimme, ein Zeichen, eine Provokation für alle Menschen. Ihr Leben ist ein Leben, das in seiner ganzen Fülle gelebt wurde, das Leben schenkt, das Leben hervorbringt. „Gerade deshalb“, so der Kardinal weiter, „brauchen wir Menschen, die mit dem eigenen Leben die wahren Werte der Menschheit zeigen“. „Die Verbindung zwischen krieg, Verfolgung und Gewalt war offensichtlich“, so Professor Roccucci, „vor allem in der sowjetischen Gesellschaft, die beispielhaft war, was die Planung des totalen Verschlusses gegenüber Gott und den geistlichen Werten anbelangt. Der Kampf gegen den Glauben hat der Gewalt und der Verfolgung den Weg geebnet“. Das Buch erzählt vom Leben, von den Erfahrungen von Männern und Frauen, die die Öffnung gegenüber Gott, das Vertrauen auf Gott für das Wohl und das Heil der Welt am eigenen Leib erfahren haben. (MT) (Fidesdienst, 02/07/2009 – 26 Zeilen, 296 Worte)