ASIEN/NORDKOREA - „Die Menschen in Nordkorea brauchen keine Militäraktionen, sondern humanitäre Hilfe“, so Caritas Internationalis

Mittwoch, 17 Juni 2009

Pjöngjang (Fidesdienst) – Angesichts der aktuellen internationalen Krise, die zu einer zunehmenden strategischen und politischen Isolierung führt, sind insbesondere humanitäre Bemühungen und Engagement für eine friedliche Entwicklung des Landes notwendig. Dies bekräftigt in Caritas Internationalis im Hinblick auf die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel nach der Verhängung weiterer Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat gegen Pjöngjang infolge der nordkoreanischen Atomtests.
Auch die japanische Regierung verbot unterdessen alle Exporte nach Nordkorea und strenge Normen im Hinblick auf den Personenverkehr. Der bilaterale Austausch wurde komplett eingestellt. Die Nukleartests in Nordkorea waren auch Gegenstand des Gipfeltreffens der „Schanghai-Gruppe“, die in Russland tagte. In einer Schlusserklärung betonten die Mitglieder die Notwendigkeit der Wiederaufnahme von Verhandlungen im Hinblick auf das Verbot von Atomversuchen in Nordkorea.
Vor einem solchen Hintergrund, der auch militärische Aktionen nicht ausschließt (Nordkorea wird von den USA als „Gefahr für die ganze Welt“ bezeichnet) fordert Caritas größeres Engagement der internationalen Staatengemeinschaft im Hinblick auf Verhandlungen, die zu einer politischen Lösung der Krise führen: Sanktionen oder ein neue Konflikt wirkten sich verheerend vor allem auf die Bevölkerung in Korea aus, die bereits unter eine humanitären Krise leidet.
Über 8,7 Millionen Nordkoreaner, so Caritas, brauchen humanitäre Hilfe, Lebensmittel und Medikamente zum Überleben. Die internationalen Hilfen für Nordkorea wurden reduziert und in vielen Regionen steht das Gesundheits- und Bildungswesen kurz vor dem Zusammenbruch.
„Ein militärisches Eingreifen würde sich in eine humane Tragödie von großem Ausmaß verwandeln“, so Lesley Anne Knight Generalsekretärin von Caritas Internationalis.
Caritas Internationalis führt in Nordkorea vor allem Programme für Kinder und Frauen durch und ist seit Mitte der 90er Jahre in Zusammenarbeit mit den nordkoreanischen Behörden in dem Land tätig, wo das kirchliche Hilfswerk versucht konkret zur Entwicklung des Landes und damit zur Hoffnung auf Frieden und Versöhnung beizutragen. (PA) (Fidesdienst, 17/06/2009 – 31 Zeilen, 300 Worte)


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