AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Die Unsicherheit in Süd- und Nordkivu nimmt zu: Zivilisten leiden weiterhin unter der Gewalt von Rebellen und Militärsoldaten

Mittwoch, 3 Juni 2009

Kinshasa (Fidesdienst) - Während die kongolesische Armee bekannt gibt, dass 11 Rebellen bei einer erneuten Offensive im Nordkivu starben, berichten Beobachter vor Ort gegenüber dem Fidesdienst vom Anhalten der Unsicherheit auch im Südkivu.
Die beiden Regionen befinden sich im Osten der Demokratischen Republik Kongo an der Grenze zwischen Ruanda und Burundi, wo seit 15 Jahren verschiedene bewaffnete Gruppen ihr Unwesen treiben, darunter auch die Rebellen der FDLR aus Ruanda, die sich aus ehemaligen Mitgliedern der Hutu-Milizen zusammensetzen, die für den Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 verantwortlich gemacht werden und die in Kongo Zuflucht gesucht haben. Die FDLR waren lange Gegenstand von Streitigkeiten zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda. Anfang des Jahres hatten die beiden Regierungen beschlossen mit einer gemeinsamen Offensive gegen die ruandischen Rebellen vorzugehen. Dabei ist es diesen jedoch gelungen, im Besitz ihrer militärischen Macht zu bleiben. Unterdessen rächen sie sich mit Vergeltungsmaßnahmen an der Zivilbevölkerung (vgl. Fidesdienst vom 28. Mai 2009). Die ruandische Armee hat sich offiziell aus dem Kongo zurückgezogen und die militärischen Operationen gegen die FDLR werden nun von der kongolesischen Armee mit Unterstützung der Blauhelme der Vereinten Nationen (MONUC) durchgeführt. Im Verlauf der jüngsten Operation „Kimia2“ konnten 368 Geiseln aus den Händen der Rebellen befreit werden.
Wir Beobachter vor Ort gegenüber dem Fidesdienst berichten, herrscht auch auf der Hochebene von Ruzizi im Südkivu eine Situation der Unsicherheit, für die die Einheimischen sowohl die FDLR als auch die kongolesischen Soldaten verantwortlich machen. „In den Ortschaften Kitoga und Kashama haben verschiedene führende Persönlichkeiten bestätigt, dass es zwischen den regulären Soldaten und den ausländischen Rebellengruppen keinen Unterschied gibt, was Aggressionen, Plünderungen, Festnahmen und willkürlichen Hinrichtungen anbelangt“, heißt es in einem Verlautbarung der „Association contre le mal et pour le encadrement de la jeuness“ mit Sitz in Katogota im Südkivu an der Grenze zu Burundi, die dem Fidesdienst vorliegt. (LM) (Fidesdienst, 03/06/2009 – 28 Zeilen, 320 Worte)


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