MISSION UND EMIGRATION - EUROPA/ITALIEN - „Der Koffer mit der Paketschnur“: Wenn der Kolonialismus und die Inkulturation versagt haben, so wie sie versagt haben, dann gerade deshalb, weil sie sich auf die Logik und die Ideologien des vergangenen Jahrhunderts gestützt hatten

Mittwoch, 3 Juni 2009

Rom (Fidesdienst ) Der Koffer mit der Paketschnur. 4 Folgen für den Mut zur Demokratie, die der italienischen Staatliche Fernsehsender RAIUNO ab dem 22. Juni ausstrahlen wird. Demokratie: nicht ein Worten, sondern eine Tat. Demokratie und konkrete Regeln, die bis heute endlose Teile unseres Planeten verändert haben. Gebiete von Hoffnung, die Millionen verzweifelte anziehen. Wenn der Kolonialismus und die Inkulturation versagt haben, so wie sie versagt haben, dann gerade deshalb, weil sie sich auf die Logik und die Ideologien des vergangenen Jahrhunderts gestützt hatten. Also: welche Antworten müssen wir heute geben, ohne unsererseits in den Demagogismus und den assistierenden Neu-Paternalismus zu verfallen. Ist die Zeit wirklich abgelaufen? Die Verwicklung der in allen Kontinenten gesammelten Geschichten wird keine Antwort geben können, sondern nur eine Frage oder mehrer Fragen besser hervorheben. Stimme sein. Das gilt für jedes Programm. Der Koffer mit der Paketschnur, um durchs Fernsehen eine Frage an Millionen von Menschen zu richten, das heißt: an uns alle zu richten. Denn am Ende dieser Geschichte werden wir alle Protagonisten sein. Emigranten? Du und ich? Du bist ein „Du“ oder ein „Wir“, du bist einer von uns. Der Koffer mit der Paketschnur, denn am Ende hätte das Wort Emigrant heute, wo sich alles schneller dreht als jede unserer Wahrnehmungen, keine Bedeutung mehr, nur weil der Emigrant keinen Koffer mehr hat? Und diese sichtbare Schnur um seinen Hals…?

Emigration darf nicht zu einem weiteren Geschäft für das organisierte Verbrechen auf unserem Planten werden. Der Grundgedanke zu dieser Dokumentation besteht darin, uns daran zu erinnern, dass hinter jeder Frau, hinter jedem Mann, unter welchen Bedingungen er auch lebt, sich stets eine Person befindet. Und wie in keinem anderen Fall gilt dies für ein weltweites Phänomen, das uns alle betrifft, das uns alle verändert. Wir dürfen nicht mehr einfach wegschauen. Die Welt hat sich verändert, doch haben auch wir uns verändert? Welche Art von Gesetzen können einen menschlichen Tsunami der Verzweiflung und des Elends stoppen, der Kinder in Städte wie Rom schwemmt, die dort in unterirdischen Gängen schlaffen. Wenn man aus dem Nichts kommt, wird auch ein unterirdischer Gang zu einem Schloss, doch wie viele von uns können so etwas akzeptieren? Selbst wenn niemand eine wirkliche Lösung für dieses Problem kennt, so müssen wir doch Antworten finden. Emigration darf nicht zu einem weiteren Geschäft für das organisierte Verbrechen auf unserem Planten werden. (Luca de Mata) (Fidesdienst, 03/06/2009 – Zeilen, Worte)


Teilen: