AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Addis Abeba wird zum Zentrum der afrikanischen Diplomatie. Morgen beginnt der Gipfel der Afrikanischen Union. Aus der äthiopischen Hauptstadt ruft der UN-Generalsekretär zur einer „grünen afrikanischen Revolution“ auf

Montag, 5 Juli 2004

Addis Abeba (Fidesdienst) - Das Drama in der westsudanesischen Region Darfur, die Situation im Osten der Demokratischen Republik Kongo, die Krise in Cote d’Ivoire und die Spannungen zwischen Äthiopien und Eritrea: diese Themen stehen im Mittelpunkt des Gipfels der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union, der vom 6. bis 8. Juli in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba tagen wird,
Zu den dringlichsten Problemen gehört die Darfur-Frage. In der westsudanesischen Region werden Zivilisten Opfer der Gewalt arabischer Milizen die zusammen mit der Luftwaffe der Regierungsstreitkräfte Dörfer in der Region angreifen. Die Vereinten Nationen, die Afrikanischen Union und verschiedene westliche und afrikanische Länder hatten die Regierung in Khartum bereits um die Einstellung der Gefechte und die Genehmigung des Zugangs für humanitäre Hilfswerke zur Unterstützung der erschöpften Zivilbevölkerung gebeten.
Im Verlauf des UA-Gipfels soll auch ein Plan zur Stabilisierung und Befriedung des Kontinents formuliert werden. Ein solches Projekt wird jedoch voraussichtlich rund 600 Millionen Dollar kosten, wohingegen der Jahresgesamthaushalt der UA nur bei rund 40 Millionen Dollar liegt. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass westliche Industrieländer um finanzielle Unterstützung gebeten werden.
In der Afrikanischen Union, die 2001 gegründet wurde, schließen sich insgesamt 53 afrikanische Staaten zusammen. Die UA ist aus der Organisation für die Afrikanische Einheit entstanden, die im Vergleich zur Nachfolgeorganisation geringere Machtbefugnisse und Kompetenzen hatte. Die neue Organisation ist nach dem Vorbild der Europäischen Union entstanden, von der sie auch die organisatorische Struktur übernommen hat. Zu den nächsten Schritten der Afrikanischen Union gehört die Schaffung eines afrikanischen Parlaments.
In der äthiopischen Hauptstadt hält sich auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan auf, der an einer Konferenz über den Hunger in Afrika teilnahm. In seiner Ansprache forderte der UN-Generalsekretär zu einer „grünen Revolution“ in Afrika auf. „Mit angemessener Hilfe nationaler und internationaler Stellen wird Afrika mit Sichertet die gründe Revolution des 21. Jahrhunderts gelingen, die der Kontinent dringend braucht“, so Kofi Annan. Der UN-Generalsekretär erläuterte, dass dieses Ziel vor allem durch die Entwicklung von Bewässerungssystemen, die schrittweise Stromversorgung und die Diversifikation der Bewirtschaftung sowie durch den Einsatz von Düngemitteln gelingen kann. (LM) (Fidesdienst, 5/7/2004 - 34 Zeilen, 367 Worte)


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