AFRIKA/MALAWI - Staatschef wurde für ein zweites Mandat im Amt bestätigt: Frauen fassen Fuß in der Politik

Freitag, 22 Mai 2009

Lilongwe (Fidesdiensts) – Der 75jährige scheidende Staatspräsident Bingu wa Mutharika wurde erneut im Amt als Staatsoberhaupt von Malawi bestätigt und ging als Sieger aus der Wahl vom 19. Mai hervor (vgl. Fidesdienst vom 18/05/2009 – Zeilen, Worte). Die Wahlkommission erklärte wa Mutharika mit 2.730.630 Stimmen zum Sieger der Präsidentschaftswahl. Sein direkter Rivale und historischer Widersacher John Tembo, der 1.270.057 erhielt, beanstandet den Wahlverlauf.
„Es ist noch zu früh für einen Kommentar“, so P. Piergiorgio Gamba, der als Monfort Missionar seit Jahrzehnten in Malawi lebt und arbeitet. „Was sicher ist, ist die Tatsache, dass Malawi nach der Wahl bereits ein anderes Land ist, das sich mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit verändert.“ Bemerkenswert ist nach Ansicht des Missionars vor allem die neue Rolle der Frauen in der Politik. „Frauen sind sich heute ihrer Rolle in der Politik bewusst, was die meisten ihrer männlichen Mitbürger noch nicht verstanden haben. Der Wandel fand jedoch vor unseren Augen statt. Während die ‚Männerdemokratie’ noch Mühe damit hatten, einige Sitze an Frauen abzugeben und sich wünschte, dass die Verteilung auf 50% nur ein Traum bleiben würde, hatte sich die ‚Frauendemokratie’ bereits auf den Weg gemacht, um die eigenen Rechte einzufordern.“
Es handelt sich um die zweite Amtszeit für Mutharika, der bei seiner Wahlkampagne daran erinnerte, dass er Malawi zu einem Lebensmittelexportland gemacht hat und es in den vergangenen drei Jahren im Land jeweils ein Wirtschaftswachstum von über 7% gegeben hat.
Internationale Beobachter beurteilen den Wahlverlauf als korrekt, obschon der Staatschef die staatlichen Medien benutzte um einen Vorteil gegenüber seinen Wahlgegnern zu erlangen. Der ehemalige Präsident Bakili Muluzi, der sich nicht für ein drittes Mandat aufstellen lassen konnte, jedoch mit Tembo ein Wahlbündnis geschlossen hatte, betonte unterdessen, er erkenne den Sieg wa Mutharikas an und sei bereit, seine Regierung zu unterstützen. (LM) (22/05/2009 – 27 Zeilen, 310 Worte)


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