AFRIKA/SENEGAL - Bericht der Afrikanischen Entwicklungsbank: In den Jahren von 1990-2005 waren über die Hälfte der Opfer von Konflikten weltweit Afrikaner

Dienstag, 12 Mai 2009

Dakar (Fidesdienst) – Afrika ist der Kontinent, der den höchsten Preis bezahlt hat, was den Verlust von Entwicklungsmöglichkeiten infolge von Kriegen anbelangt. Dies geht aus einem Bericht zur Entwicklung in Afrika von 2008-2009 hervor, der am 10. Mai in Dakar (Senegal) vorgestellt wurde.
Der Bericht wurde von Experten der Afrikanischen Entwicklungsbank (BAD) erstellt und befasst sich mit den wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Konflikte, die auf dem Kontinent in der Zeit von 1990 bis 2005 herrschten. Der Bericht enthält auch Empfehlungen zur Überwindung der Probleme und zu den Möglichkeiten des Wiederaufbaus und der wirtschaftlichen Entwicklung-
Wie aus dem Dokument hervorgeht sind über die Hälfte der Todesopfer, die in der Zeit von 1900-2005 ums Leben kamen, Afrikaner. „In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat der afrikanische Kontinent mehr als jeder andere Teil der Erde unter der Last der internen Konflikte in den einzelnen Ländern und zwischen den verschiedenen Staaten gelitten“, heißt es in dem Bericht.
Bei den meisten Opfern handelt es sich um indirekte Opfer, die nicht bei Gefechten ums Leben kamen, sondern infolge von Krankheiten, Hunger, Unterernährung und durch die Zerstörung des Gesundheitswesens starben. Lauter Schäden, die von den Konflikten verursacht wurden zu denen der Verlust von Einkommensmöglichkeiten, die Zerstörung von menschlichen und finanziellen Infrastrukturen und die Kapitalflucht hinzukommen.
Zu den indirekten Opfern gehören auch Nachbarländer der Staaten, in denen es zu Gewalt kommt, die beachtliche menschliche und finanzielle Kosten tragen müssen, zum einen um die eigene Verteidigung auszubauen und zum anderen zum anderen um Flüchtlinge aus den benachbarten Ländern aufzunehmen.
Der Bericht erwähnt auch, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der bewaffneten Konflikte sowohl in Afrika als auch im Rest der Welt zurückging (in 6 afrikanischen Ländern herrschen derzeit Konflikte, während es im Jahr 1990 noch 14 waren), doch wenn man auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konsolidierung des Friedens, des Wiederaufbaus der stattlichen Institutionen und der Wirtschaft blicke, dann entstehen kein ermutigendes Bild.
„Der Bericht betont die ausschlaggebende Rolle einer gesunden Wirtschaftspolitik für den wirtschaftlichen Aufschwung nach einem Krieg und bei der Konsolidierung des Friedens“, so der Präsident der BAD, Donald Kaberuka in seinem Vorwort zu dem Dokument. „Der Beicht betont außerdem die Bedeutung starker nationaler Institutionen, die eine wirkkräftige Wirtschaftspolitik und den Aufbau des Friedens begünstigen“, fügt er hinzu. Der Wiederaufbau des Staates müsse im Mittelpunkt der internationalen Hilfe stehen, wenn es darum geht, Länder zu unterstützen, die einen Konflikt hinter sich haben und eine dauerhafte politische Stabilität und eine nachhaltige Entwicklung anstreben.
2008 hat die Afrikanischen Entwicklungsbank ein Programm für die Entwicklung fragiler Länder auf den Weg gebracht, dass die einheimischen Institutionen unterstützen soll, damit diese die dringlichsten Probleme bewältigen können. (LM) (Fidesdienst, 12/05/2009 – 39 Zeilen, 456 Worte)


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