VATIKAN - Der Heilige Stuhl bekräftigt das eigene Engagement bei der Bekämpfung jeder Form von Rassismus und Diskriminierung, vom Schutz der Migranten, der Frauen und der Kinder bis hin zur Anklage der Eugenik

Donnerstag, 23 April 2009

Genf (Fidesdienst) – Der Heilige Stuhl „teilt den Wunsch der internationalen Staatengemeinschaft nach Überwindung jeder Form von Rassismus, Rassendiskriminierung und Xenophobie“, da es sich um „Übel handelt, die das soziale Gebäude untergraben und unzählige Opfer fordern“, so der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls beim Büro der Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano M. Tomasi, in seiner Ansprache bei der Rassismuskonferenz am 22. April.
Der Erzbischof betonte das Engagement des Vatikans, „ bei der Bekämpfung jeder Form von Rassismus und Diskriminierung in einem Geist der Zusammenarbeit“. Sodann erinnerte er daran, dass der Heilige Stuhl auch aktiv an der Konferenz von Durban im Jahr 2001 teilnahm und „ohne Zögern, der Erklärung und dem Aktionsprogramm von Durban (Ddpa) die eigene moralische Unterstützung zusicherte, im Bewusstsein, dass die Bekämpfung von Rassismus ein notwendige und unverzichtbare Voraussetzung einer guten Regierungsführung, einer nachhaltigen Entwicklung, der sozialen Gerechtigkeit , der Demokratie und des Friedens in der Welt ist.“
Der Vatikanvertreter forderte auch die „Anerkennung der Religionsfreiheit sowohl für Individuen als auch bei der kollektiven Ausübung, als grundlegendes Menschenrecht“. Erzbischof Tomasi befasste sich sodann auch mit den anderen Aspekten im Zusammenhang mit Rassismus und sozialer und kultureller Diskriminierung“ Die Globalisierung in der heutigen Welt – so Erzbischof Tomas – nähere die Völker und Kulturen einander zwar an, doch sei allein kein Gegenmittel gegen den Rassismus, der im Gegenteil auch in den heutigen Gesellschaften weiterhin existiert. „Der Ausländer und der Andersartige“, so der Erzbischof weiter, „werden allzu oft abgelehnt und dies geht manchmal so weit, dass barbarische Akte gegen ausgeübt werden, bis hin zur Völkermord und Rassensäuberung“.
Der Erzbischof bezeichnete sodann die eugenische Selektion als eine neue und gefährliche Form der Diskriminierung. In der gegenwärtigen historischen Phase sei das Risiko, das von den Techniken der künstlichen Befruchtung und der Embryonenselektion ausgehe, so Erzbischof Tomasi, noch eine „latente Versuchung“, die den Heiligen Stuhl jedoch „alarmiere“ und neuen Formen von Rassismus den Weg bereiten könnte. „Die Möglichkeit die Augenfarbe oder andere physische Kennzeichen eines Kindes auszuwählen könnte zum Entstehen ‚menschlicher Unterkategorien’ oder zur Eliminierung von menschlichen Wesen führen, die den Voraussetzungen einer gewissen Gesellschaft nicht entsprechen. (MTP) (Fidesdienst, 23/04/2009 – 37 Zeilen, 473 Worte)


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