AFRIKA/SUDAN - Internationale Diplomatie will Lösung für die Krise in der westsudanesischen Region Darfur herbeiführen

Donnerstag, 1 Juli 2004

Khartum (Fidesdienst) - Der Sudan steht im Mittelpunkt internationaler diplomatischer Bemühungen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, hält sich derzeit in dem afrikanischen Land auf, um in der Krise in der westsudanesischen Region Darfur zu vermitteln, wo Zivilisten seit Monaten von mit der Regierung verbündeten arabischen Milizen misshandelt werden. Kofi Annan besuchte auch ein Flüchtlingslager in Al-Facher, die größte Stadt im Norden der Region Darfur.
Vor dem UN-Generalsekretär hatte am 29. Juni bereits der amerikanischen Außenminister, Colin Powell den Sudan besicht.
Colin Powell drohte der sudanesischen Regierung mit dem Eingreifen der Vereinten Nationen, solle im Laufe der kommenden Wochen die in Darfur agierenden Milizen nicht entwaffnet werden.
Washington hat bei den Vereinten Nationen bereits einen Entwurf für eine Resolution vorgelegt, die ein Embargo für den Waffenhandel mit den Milizen in Darfur vorsieht. Von diesem Embargo ist jedoch die Regierung in Khartum nicht betroffen, die erst vor kurzem Waffengeschäfte mit Russland besiegelt hatte.
Die amerikanische Regierung ist fest entschlossen die Massaker an Zivilisten in der Region Darfur und die Plünderungen unter Einwohnern im Südsudan zu beenden, wo Menschen auch weiterhin versklavt werden. Diese Absicht bekräftigte auch der Leiter des Büros für Kontrolle und Bekämpfung von Menschenhandel des amerikanischen Außenministeriums, John R. Miller, im Rahmen einer Videokonferenz, die am 30. Juni in der Botschaft der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl stattfand und an der auch ein Mitarbeiter des Fidesdienstes teilgenommen hat.
Auch die Afrikanische Union versucht eine Lösung im Zusammenhang mit der Krise in Darfur herbei zu führen. Der Präsident der Kommission der Afrikanischen Union forderte die Regierung in Khartum ebenfalls zur Entwaffnung der mit der Regierung verbündeten arabischen Milizen auf. Außerdem fordert er die Genehmigung für die Tätigkeit humanitärer Hilfswerke und deren Zugang in der Region.
Über eine Million leben in der Region bereits als Binnenflüchtlinge, während rund 100.000 Einwohner der Region im benachbarten Tschad Zuflucht gesucht haben, wo sudanesische Milizen jedoch ebenfalls Aufnahmelager überfallen. (LM) (Fidesdienst 1/7/2004 - 34 Zeilen, 333 Worte)


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