Mödling (Fidesdienst) – In Mödling (Wien) fand vom 8. bis 11. März das jährliche Treffen "Migrantenpastoral in den europäischen Großstädten" statt. Der Titel der Tagung lautete dieses Jahr: "Afrikaner in Europa. Pastorale Ansätze für eine unabdingbare Begegnung". Teilnehmer waren Diözesan- und Nationalverantwortliche für die Migrantenpastoral, sowie Seelsorger aus Barcelona, Basel, Bonn, Brüssel, Köln, Düsseldorf, Lyon, Luzern, Luxemburg, Mailand, Paris, Turin und Wien. Als sehr wichtig und bereichernd hat sich die Anwesenheit von Priestern und Laien afrikanischer Herkunft erwiesen, die einen kompetenten Beitrag zum Thema geleistet haben.
Da die Tagung eine pastorale Ausrichtung hatte, standen die Migrationsbewegungen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara im Mittelpunkt. Von dort kommen auch viele Migranten und Flüchtlinge christlichen Glaubens.
Vorträge von Experten und Berichte aus den einzelnen Städten haben betont, dass Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara eine Minderheit in der europäischen Migrationslandschaft darstellen. Ihre Zahl aber nimmt zu. Sicher schwerwiegend sind die wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Faktoren, die den Migrationsdruck in Afrika erhöhen. Zugleich ist die Anziehungskraft Europas sehr stark. Der bessere Lebensstandard der Familien von Ausgewanderten führt auch andere Menschen dazu, den Schritt in die Emigration zu wagen. Von dieser Situation profitieren die Schlepper-Organisationen, die oft auch Menschenhandel betreiben.
Bei der Tagung wurde es hervorgehoben, dass das Engagement in der Afrikaner-Seelsorge Kenntnisse über Kulturen und Formen der Religiosität in den Herkunftsländern, über Migrationsursachen, sowie über die oft prekären Lebensverhältnisse der Afrikaner in Europa voraussetzt. Außerdem sollte man auch die Veränderungen im religiösen Leben, die die Migrationserfahrung verursacht, und die Verbreitung von neuen religiösen Bewegungen unter afrikanischen Migranten berücksichtigen.
Angesichts dieser Herausforderungen ist die Zusammenarbeit zwischen den Kirchen in den Herkunfts- und Zielländern notwendig. Das schließt auch den Einsatz von afrikanischen Seelsorgern ein, die vorbereitet werden, eine Brückenfunktion zwischen afrikanischen Christen und den Ortskirchen in Europa zu übernehmen. Unabdingbar ist auch für die Kirche die Sensibilisierungsarbeit und das Engagement zugunsten der Rechte afrikanischer Migranten und Flüchtlingen in verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren. (L. D.) (Fidesdienst, 17/03/2009 – 35 Zeilen, 333 Worte)