AFRIKA/MADAGASKAR - Unbekannte versuchen, das Haus der Erzbischofs von Antananarivo in Brand zu setzen; “die politische Auseinandersetzung riskiert, eine religiöse Auseinandersetzung zu werden” erklären örtliche Quellen

Donnerstag, 12 März 2009

Antananarivo (Fidesdienst)- “Die Situation bleibt weiterhin angespannt, da die politische Auseinandersetzung riskiert, zu einer religiösen Auseinandersetzung zu werden“ so zu Fidesdienst die Quellen von Radio Don Bosco aus Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars. „In dieser Nacht des 12. März haben einige Unbekannte versucht, das Haus von Msgr. Odon Marie Arsène Razanakolona, Bischof von Antananarivo, in Brand zu setzen. Der Einsatz der Sicherheitskräfte hat das Schlimmste verhindert.
„Während auf politischer Ebene die Begegnung zwischen dem Präsident Ravalomanana und dem abgesetzten Bürgermeister von Antananarivo, Rajoelina, ausgefallen ist, die heute stattfinden sollte, scheint es offensichtlich, dass die Soldaten eine immer mächtigere Stimme haben. Der neue Stabschef, General André Andriarijaona, wurde von den Soldaten selbst eingesetzt und nicht vom Präsidenten, wie das Gesetz vorsieht.
Der neue Stabschef hat das Ultimatum von 72 Stunden für die Politiker, um eine Lösung für die Krise zu finden, das von seinem Vorgänger, General Rasolofomahandry ausgesprochen wurde, revidiert. „ Die Soldaten üben weiterhin Druck auf die Politiker aus, auf dass sie einen Kompromiss finden, auch wenn sie behaupten, keinen Putsch durchführen und kein Militärregime aufzwingen zu wollen. Es bleibt also Unsicherheit hinsichtlich des Verhaltens der Sicherheitskräfte und der Polizei. „Es scheint jedoch offensichtlich, dass der größte Teil der militärischen Einheiten auf der Seite der Kaserne CAPSAT (Corps d'Administration des Personnels et Services de l'Armée de Terre) steht, die seit Tagen in Revolte ist, da sie sich weigert, auf unbewaffnete Zivilisten zu schießen. Auch die Gendarmerie steht auf ihrer Seite und in den nächsten Stunden werden wir wissen, ob sich auch die Polizei ihnen anschließen wird“ so unsere Quellen.
„Die rebellischen Soldaten versichern, neutral zu sein und Druck ausüben zu wollen, um das Land aus der Krise herauszuführen; in Wirklichkeit haben sie sich jedoch mit dem hauptsächlichen Feind, dem abgesetzten Bürgermeister der Hauptstadt Rajoelina, verbündet. Präsident Ravalomanana scheint immer mehr isoliert zu sein, so dass die Soldaten sogar das Flugzeug des Präsidenten in Beschlag genommen haben, vielleicht um eine mögliche Flucht des Staatsoberhauptes zu verhindern. Es handelt sich also um eine offene Krise, deren Entwicklung Besorgnis hinsichtlich der Zukunft der Insel erregt“ enden die Quellen von Fides. (L.M.) (Fidesdienst 12/3/2009 Zeilen 32, Worte 371)


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