AMERIKA/BOLIVIEN - Kirche beklagt Gewalt und Menschenrechtsverstöße

Donnerstag, 19 Februar 2009

Pando (Fidesdienst) – In einer Verlautbarung beklagt der Apostolische Vikar von Pando, Bischof Luis Casey, die Episoden der Gewalt, zu denen es in den Orten El Porvenir und Cobija kam. Nach Ansicht des Bischofs berichten Augenzeugen und Medien von „Akten der Gewalt die gegen die Freiheit und die Grundrechte der Menschen verstoßen“. Es sei zum Beispiel zu körperlicher Gewalt gegen Gefangene und deren Familienangehörige und zu Aggressionen gegen unschuldige Minderjährige gekommen „was besonders beklagenswert“ sei.
„Wir erinnern die staatlichen und militärischen Behörden daran“, heißt es in der Verlautbarung, „dass nichts ein solches Vorgehen rechtfertigen kann“. Denn „in einem Rechtsstaat sind solche Methoden nicht akzeptierbar“, da sie die Rechte der Menschen und deren Würde nicht achten.
In diesem Zusammenhang fordert der Apostolische Vikar von den Behörden die „Achtung der physischen und psychischen Integrität der Häftlinge und eine Liste aller Personen, damit die Familien und die Öffentlichkeit erfährt, wo diese sich befinden“. Gleichsam appelliert er nachdrücklich an die verantwortlichen Einrichtungen „da diese Vorkommnisse einen schwerwiegenden Präzedenzfall der Verstöße gegen Rechtsapparat und gegen die Freiheiten und Grundrechte von Einzelpersonen“.
„Die katholische Kirche denunziert diese Vorkommnisse und betrachtet sie als beleidigend für den Menschen und für Gott. Die Würde des Menschen ist heilig, denn jeder Mensch ist ein Kind Gottes und nach seinem Abbild geschaffen“, heißt es in der Verlautbarung abschließend.
Die Bolivianische Bischofskonferenz unterstützt den Apostolischen Vikar und lehnt „jeden Angriff auf Menschenrechte und grundlegenden Freiheiten des Menschen“ ab. Dabei erinnern die Bischöfe dran, dass Bolivien ein Rechtsstaat mit entsprechenden gesetzlichen Normen ist „die angemessene Vorgehensweisen der Justizverwaltung garantieren“.
Die Bischofskonferenz fordert von den Behörden „Garantien für die Legalität bei den Ermittlungen und der Suche nach den Verantwortlichen“. Abschließend erklären sich die Bischöfe mit den Angehörigen der beschuldigten Personen solidarisch und wünschen sich, dass bald wieder Friede und Ruhe zurückkehren wird. Sie erinnern daran, dass „Versöhnung und Einheit der Menschen in Pando das Ergebnis eines ernsthaften Dialogs und einer korrekten Justizverwaltung sein sollen und nicht mit Gewalt und weiteren Unruhen auferlegt werden dürfen“. (RG) (Fidesdienst, 19/02/2009 – 31 Zeilen, 334 Worte)


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