VATIKAN - Es gibt keine Mission ohne Eucharistie

Freitag, 11 Juni 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Es gibt keine Kirche und keine Mission ohne Eucharistie. Sie ist „Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche“, sagte Papst Johannes Paul II. in seiner Predigt zum Gottesdienst vor der Fronleichnamsprozession.
Dabei kündigte Papst Johannes Paul II. auch an, dass das kommende Kirchenjahr der Eucharistie gewidmet sein wird. Das Jahr der Eucharistie wird mit dem „eucharistischen Weltkongress beginnen, der vom 10. bis 17. Oktober 2004 in Guadalajara (Mexiko) stattfinden wird und endet mit der ordentlichen Versammlung der Bischofssynode, die vom 2. bis 29. Oktober 2005 unter dem Motto „Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche“ tagen wird.
Die Eucharistie ist Mittelpunkt, Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche. Das heißt, dass es ohne sie keine Mission und keine Leben geben kann. Bereits in seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ hatte sich Papst Johannes Paul II. bereits in der Einleitung mit diesem Thema befasst, wo es heißt: „Die Kirche lebt von der Eucharistie. Diese Wahrheit drückt nicht nur eine alltägliche Glaubenserfahrung aus, sondern enthält zusammenfassend den Kern des Mysteriums der Kirche.“ (Nr. 1) In der Eucharistie ist also das ganze Geheimnis des Lebens der Kirche enthalten und ohne sie währe deshalb keine missionarische Tätigkeit möglich.
„Jedes Streben nach Heiligkeit, jede auf die Verwirklichung der Sendung der Kirche ausgerichtete Aktion, jede Ausführung pastoraler Pläne muss die notwendigen Kräfte aus dem eucharistischen Geheimnis beziehen und auf dieses hingeordnet sein als auf ihren Höhepunkt“ (ebd. Nr. 60). Wenn man also jede pastorale Tätigkeit auf die Eucharistie hinordnet bedeutet dies, dass man sie zum Mittelpunkt des eigenen Lebens macht und sie n den Mittelpunkt jedes persönlichen Handelns stellt. Aus ihr schöpft jeder Priester, jeder Missionar, jeder Christ die Kraft für sein Handeln und dessen Sinn. Und es ist vielmehr das erste Ziel der Mission, sie zu allen Menschen zu bringen. Daran werden wir auch in der Missionsenzyklika „Redemptoris Missio“ erinnert, wo es heißt „Es ist in der Tat eines der wichtigsten Ziele der Mission, das Volk zum Hören der Frohbotschaft, zur brüderlichen Gemeinschaft, zum Gebet und zur Eucharistie zu versammeln.“ (Nr. 26).
Auch in der Kirchengeschichte wird die Eucharistie stets als zentrales Geheimnis des Lebens jedes Gläubigen bezeichnet. Wie viele Heilige haben uns gezeigt, dass das Geheimnis ihres Handelns vor allem in der Verehrung des Allerheiligsten Sakraments zu finden war? Wie viele Missionare schöpfen jeden Tag die Kraft für ihr tägliches Handeln aus der stillen Verehrung des Allerheiligsten Sakraments?
Zu den Orten, an denen die katholische Tradition des Fronleichnamsfestes besonders intensiv gefeiert wird ist die italienische Kleinstadt Orvieto, wo die Reliquie aufbewahrt wird, die ein Wunder erinnert, das im nahe gelegenen Bolsena im Jahr 1264 geschah, als ein böhmischer Priester während der Heiligen Messe plötzlich Blut sah, das das Korporale befleckte. Anlässlich des Fronleichnamstages fragten wir deshalb Bischof Giovanni Scanavino von Orvieto-Todi nach der Bedeutung der tatsächlichen Gegenwart Leibes und des Blutes Christi im heutigen Leben der Kirche.
„Die Eucharistie ist das größte Geschenk, das wir vom Herrn empfangen haben“, so Bischof Scanavino im Gespräch mit dem Fidesdienst. „In Orvieto bewahren wir die Reliquie eines großen Wunders auf und ausgehend davon sind wir davon überzeugt, dass nichts möglich ist, wenn man den Blick nicht auf die Eucharistie richtet. Nichts ist mögliche, wenn es im leben nicht die tatsächliche Gegenart des Leibes und des Blutes der Herrn gibt. Heute ist es mehr denn je notwendig, dass wir die Bedeutung der Eucharistie verstehen. Sie ist der wahre Leib und das wahre Blut Christ, die dank ihrer heilbringenden Wirkung alles verwandeln können“. (PLR) (Fidesdienst, 11/6/2004 - 49 Zeilen, 597 Worte)


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