VATIKAN - Der Papst beendet die Katechese zur Figur des heiligen Paulus: „Es steht leuchtend vor uns die Figur eines Apostels und eines extrem fruchtbaren und tief gehenden christlichen Denkers, von dessen Annäherung jeder profitieren kann“ - Appell für Sri Lanka

Donnerstag, 5 Februar 2009

Der Papst beendet die Katechese zur Figur des heiligen Paulus: „Es steht leuchtend vor uns die Figur eines Apostels und eines extrem fruchtbaren und tief gehenden christlichen Denkers, von dessen Annäherung jeder profitieren kann“ – Appell für Sri Lanka

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 4. Februar, beendete der Papst den Katechesezyklus zur Figur des heiligen Paulus und sprach über dessen Tod und Erbe: „Die christliche Überlieferung berichtet einstimmig, dass Paulus in Rom den Märtyrertod starb“, so der Papst in seiner Katechese, wobei er betonte, dass das Neue Testament dies nicht erwähnt und die Apostelgeschichte die Erzählung mit der Haft des Völkerapostels beenden.
In der Katechese in deutscher Sprache heißt es hierzu: „In den Mittwochskatechesen der vergangenen Monate haben wir uns mit dem Leben des Apostels Paulus und seiner Verkündigung beschäftigt. Diese Themenreihe wollen wir nun mit einem Blick auf sein Lebensende und auf die unmittelbare Nachwirkung seiner Gestalt beschließen. Die Quellen berichten einhellig, daß Paulus hier in Rom den Märtyrertod erlitten hat.“

„Schon im 2. Timotheusbrief wird dies angedeutet: „Denn ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe“ (4, 6). Der sogenannte Klemensbrief, der wohl um das Jahr 96 hier in Rom abgefaßt wurde, erwähnt, daß Paulus vor den Herrschenden das Martyrium erlitten hat. Die Paulusakten vom Ende des 2. Jahrhunderts sprechen davon, daß Kaiser Nero die Enthauptung von Paulus befohlen hat und dieses Urteil sogleich vollstreckt wurde.“, so der Papst weiter.

„Später faßbare Traditionen geben einen Hinweis auf den möglichen Ort der Hinrichtung – Tre Fontane, wie er entsprechend der Legende heißt, nach der das Haupt des Heiligen dreimal aufgeschlagen ist und dort drei Quellen entsprungen sind – wie auch auf die Begräbnisstätte, über der sich heute die Basilika Sankt Paul vor den Mauern erhebt.“, so Papst Benedikt XVI. zum Ort des Todes des Völkerapostels.

„Schon von frühester Zeit an wird Paulus gemeinsam mit Petrus als Gründer der Kirche von Rom verehrt, auch wenn es keinen direkten Anhaltspunkt für eine direkte Zusammenarbeit gibt. Aber es wird damit die Bedeutung des Apostels zu Ausdruck gebracht, der immer wieder Menschen inspiriert hat, sich als Christen zu bewähren und das Antlitz der Kirche durch ihr Wirken zu verjüngen.“, beendet der Papst die Katechese in deutscher Sprache.

Abschließend erwähnte Papst Benedikt XVI. in seiner Katechese das Erbe des heiligen Paulus und erinnerte dabei auch an verschiedene religiöse Bewegungen, „die in moderner zeit in der katholischen Kirche entstanden sind, und sich auf den Namen des heiligen Paulus beziehen“. Dabei sagte er wörtlich: „Es steht leuchtend vor uns die Figur eines Apostels und eines extrem fruchtbaren und tief gehenden christlichen Denkers, von dessen Annäherung jeder profitieren kann… Wenn wir auf ihn zurückgreifen, sowohl was das apostolische Vorbild angeht als auch, was seine Lehre betrifft, dann ist dies Anreiz, wenn nicht sogar Garantie für die Festigung der christlichen Identität jedes Einzelnen unter uns und für die Verjüngung der ganzen Kirche“.
Im Anschluss an die Grüße in den verschiedenen Sprachen erinnerte Papst Benedikt XVI. an die Lage in Sri Lanka und sagte: „Die Situation in Sri Lanka ist weiterhin Grund zu großer Sorge. Angesichts der Nachrichten über die zunehmende Brutalität des Konflikts und die wachsende Zahl unschuldiger Opfer, appelliere ich eindringlich an die kämpfenden Parteien, die Menschenrechte und die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung zu respektieren. Sie müssen ihr Möglichstes tun, um die Sicherheit und die Versorgung von Verletzten und Zivilisten mit Nahrungsmitteln und Medizin zu gewährleisten. Die Gottesmutter von Madhu, die von den Katholiken aber auch von den Angehörigen anderer Religionen sehr verehrt wird, möge den Tag des Friedens und der Versöhnung in diesem geliebten Land bald kommen lassen“. (SL) (Fidesdienst, 05/02/2009 – 46 Zeilen, 561Worte)


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