AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bukavu: Bei erneuten Gefechten wird auch den katholischen Sender „Radio Maria“ unter Beschuss genommen. Die Situation in der Stadt im Osten des Kongo wird zunehmend dramatischer.

Mittwoch, 2 Juni 2004

Bukavu (Fidesdienst) -In der im Norden der Region Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo gelegenen Stadt Bukavu kam es erneut zu Gefechten. In der Stadt bekämpfe sich seit einer Woche die Soldaten der Regierungsarmee und Rebellen der Guerillabewegung RCD-Goma. „Die Gefechte begannen um vier Uhr morgens in verschiedenen Teilen der Stadt“, so einheimische Quellen, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollen. Die Guerillaeinheiten der RCD kämpfen unter Leitung von Jules Mutebusi, der entsprechend der Friedensvereinbarungen von 2003 in die vereinten kongolesischen Streitkräfte integriert werden sollte, doch er widersetzte sich schon bald dem von der Zentralregierung in Kinshasa ernannten Gouverneur.
„Am gestrigen 1. Juni hatten die Friedenseinheiten der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC) einen Waffenstillstand in der Stadt ausgerufen, der jedoch von den Guerillakämpfern nicht eingehalten wurde“, so die Beobachter. Die Nachrichten aus der kongolesischen Stadt sind sehr bruchteilhaft, doch es hat den Anschein, als ob auch schwere Waffen zum Einsatz kommen. „Heute morgen wurden auch der Sitz des katholischen Senders „Radio Maria“ und die Räumlichkeiten eines anderen einheimischen Radiosenders unter Beschuss genommen“, so die Quellen. „Rund 1000 Soldaten der RCD, die zur Stärkung der Truppen unter Mubebusi nach Goma geschickt wurden, sind am Stadtrand in der Nähe des Klosters eine katholischen Ordens stationiert“, so die Beobachter.
„In diesem Moment überfliegen Hubschrauber der MONUC die Stadt, doch es ist nicht klar, was die UN-Soldaten tun, um Frieden zu schaffen. Sollten die Rebellen unter Mutebusi die Stadt Bukavu einnehmen, dann wäre der Friedensprozess im Kongo in einer Krise und die Rolle der Vereinten Nationen im Kongo in Frage gestellt“, so die Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 2/6/2004 - 25 Zeilen, 287 Worte)


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