AFRIKA/ANGOLA - „Die Rechte der Bauern müssen respektiert werden“. Erzbischof Zacarias Kamwenho von Lubango beklagt illegale Beschlagnahme von Landbesitz

Montag, 17 Mai 2004

Luanda (Fidesdienst) - In einem Interview mit dem angolanischen katholischen Radiosender „Radio Ecclesia“ beklagte Erzbischof Zacarias Kamwenho Menschenrechtsverstöße gegen in seiner Erzdiözese lebende Bauern.
Erzbischof Kamwenho berichtet von wiederholten Klagen der Bauern und der Bewohner der ländlichen Gebiete hinsichtlich der Beschlagnahme von Landbesitz. Durch das von der Regierung unterstützte Vorgehen der Großgrundbesitzer werden Bauern, die mit traditionellen Methoden arbeiten, an den Rand gedrängt. Zur Situation, in der sich tausende Bauernfamilien befinden äußerte sich der Kirchenvertreter besorgt: „Das Landproblem“, so der Erzbischof gegenüber Radio Ecclesia. „bleibt für einen Großteil der Bevölkerung weiterhin eine zentrale Frage, weil es auf der einen Seite das traditionelle Recht und auf der anderen Seite das moderne Recht betrifft und beide ignoriert werden“.
Der Erzbischof betonte in diesem Zusammenhang auch, dass viele Bauern die eigenen Rechte gar nicht kennen und vor allem nicht über die vom Bürgerrecht vorgesehenen Verfahren zur Eintragung von Landbesitz informiert seien.
Wie die katholische Wochenzeitschrift „Jornal Apostolato“ unter Berufung auf Unternehmen und Regierungsorganisationen berichtet werden hunderte von Bauern und Hirten ihren Landbesitz verlieren, nachdem dieser mit Unterstützung der Regierung den neuen „Fazendeiros“ zuerkannt werden wird.
In einem Bericht der Menschenrechtsorganisation OCHA, der sich auf die Zeit vom 19. April bis 2. Mai dieses Jahres bezieht, wird ein privater Landwirtschaftsbetrieb erwähnt, dessen Ackerland um 5.000 Hektar auf insgesamt 20.000 Hektar ausgedehnt wurde. Der landwirtschaftliche Betrieb befindet sich im Nationalpark Bikuar in der Gemeinde Matala.
In den angolanischen Regionen Gamos und Hila war es vor kurzem zu Ausschreitungen zwischen Bauern und Großgrundbesitzern, die sich des Landbesitzes bemächtigt hatten, gekommen. (LM) (Fidesdienst 17/5/2004 - 27 Zeilen, 270 Worte)


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