Rom (Fidesdienst)- Zum besseren Verständnis der politischen Situation in Burundi veröffentlichen wir nachfolgend eine Aufstellung der burundischen Parteien und Guerillabewegungen
Politische Parteien:
UPRONA (Union Pour le Progres National): gegründet 1961. Einzige legitime politische Partei von 1961 bis 1993 als das Mehrparteiensystem eingeführt wurde und freien Wahlen stattfanden. 1998 kam es in den Reihen der Partei zu einer Spaltung im Zusammenhang mit der Teilnahme an den Friedensverhandlungen von Arusha (Tansania). Die UPRONA vertritt seit seiner Gründung die Interessen der Tutsi. (pro tutsi)
FRODEBU (Front Pour la Democratie au Burundi): offiziell 1992 gegründet, FRODEBU ist die größte Hutu-Partei. FRODEBU gewann die Mehrparteienwahl 1993 (die ersten Wahlen dieser Art in Burundi) und der Parteivorsitzende Melchior Ndadaye wurde ersten Hut-Präsident des Landes Der Mord an Ndadaye war Auslöser des Bürgerkrieges, den das Land heute mühsam zu überwinden versucht. (pro hutu)
PALIPEHUTU (Parti pour la Libération Du Peuple Hutu): Die Partei wurde Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gegründet von burundischen Hutu-Flüchtlingen in Ruanda gegründet. (pro hutu)
CNDD (Conseil National pour la Defense de la Democratie): unter Leitung des ehemaligen Justizministers Leonard Nyangoma, gegründet 1994. CNDD ist der politische Flügel der Forces pour la Defense de la Democratie (FDD), der größten Rebellenbewegung der Hutu. (pro hutu)
ABASA (Alliance Burundo-Africaine pour le Salut): gegründet 1993 (pro Tutsi)
INKIZO (“Das Schild”): gegründet 1993 (pro Tutsi)
AV-INTWARI: gegründet 1993 (pro Tutsi)
RADDES (Rassemblement pour la democratie, le developpement economique et social): gegründet nel 1993 (pro Tutsi)
PRP (Parti pour la reconciliation du peuple): monrachische Partei, gegründet 1992. (pro Tutsi)
PL (Parti liberal): gegründet 1992. (pro Tutsi)
PB (Rassemblement pour le peuple du Burundi): gegründet 1992. (pro Hutu)
PP [Parti du peuple]: gegründet 1992. (pro Hutu)
PARENA (Parti pour le redressement national): gegründet 1995 vom ehemaligen Präsidenten Jean-Baptiste Bagaza (pro Tutsi)
PSD (Parti social-democrate): gegründet 1993 (pro Tutsi)
PIT (Parti independent des travailleurs): gegründet 1993 (pro Tutsi)
ANNADE (Alliance nationale pour le droit et le developpement economique): gegründet 1992. (pro Tutsi)
Bewaffnete Gruppen:
FDD (Forces pour la Defense de la Democratie): gegründet 1994, größte Rebellenbewegung der Hutu; unterzeichnete im Okober 2003 die Friedensvereinbarungen von Pretoria
FNL (Forces Nationales pour la Liberation): aus einer Spaltung der PALIPEHUTU entstanden, radikalste Guerilla-BEwegund der Hutu; hat noch kein Friedensabkommen unterzeichnet.
FROLINA (Front pour la Liberation Nationale): in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet; hat die Friedensvereinbarungen von Arusha m 28. August 2000 unterzeichnet.
Seit 1993 herrschte in Burundi ein Bürgerkrieg, in dem sich Regierungssoldaten, größtenteils Mitglieder des Tutsi-Volkes, und mehrere Guerilla-Bewegungen der Hutu, bekämpften. Bei dem Krieg kamen über 300.000 Menschen ums Leben. 2000 wurden in Arusha (Tansania) erste Friedensvereinbarungen unterzeichnet, die die Bildung einer Übergangsregierung vorsahen, in der die wichtigsten politischen Parteien des Landes nicht aber die Rebellen vertreten sein sollten.
Im Oktober 2003 unterzeichneten der burundische Staatspräsident Domitien Ndayizeye und der Anführer der FDD, Pierre Nkurunziza, im Beisein des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki, ein Friedensabkommen, das den Krieg zwischen der Regierungsarmee und der Rebellenbewegung FDD beendete. Entsprechend dieser Vereinbarungen stellen die Rebellen den stellvertretenden Staatspräsidenten, vier Minister und 40% der Armeeoffiziere sowie 35% der Offiziere der Gendarmerie. (LM) (Fidesdienst, 7/5/2004 - 78 Zeilen, 514 Worte)