AFRIKA/BURUNDI - „Der Friedensprozess ist nicht gefährdet“. Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Burundi zur zum Rücktritt der ehemaligen Guerillakämpfer aus der Regierung

Dienstag, 4 Mai 2004

Bujumbura (Fidesdienst) - „Ich glaube nicht, dass man weder von einer Gefährdung des Friedensprozesses noch von einer Regierungskrise sprechen kann. Es handelt sich um eine Art Druckausübung, die der Einhaltung der Vereinbarungen bewirken soll“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in der burundischen Hauptstadt Bujumbura in einem Kommentar zum Beschluss der ehemaligen Rebellen der FDD sich zeitweilig aus der Regierung der Nationalen Einheit zurück zu ziehen. Die Rebellengruppe hatte im Oktober 2003 in Pretoria (Südafrika) Vereinbarungen mit dem burundischen Präsidenten Domitien Ndayizeye unterzeichnet, die eine umgehende Beendigung der Gefechte zwischen den Regierungssoldaten und den FDD-Einheiten vorsehen. Aufgrund der Vereinbarungen sollten die Rebellen das Amt des Vizepräsidenten, vier Ministerämter, 40% der Offiziere in der Armee und 35% der Offiziere in der Gendarmerie besetzen. Am gestrigen 3. Mai hatte die FDD der Regierung vorgeworfen, sie habe sich nicht an die Vereinbarungen gehalten und die Verwaltungsämter nicht mit Vertretern aus den Reihen der Rebellen besetzt.
„Die Regierung gab am heutigen 4. Mai bekannt, dass man die getroffenen Vereinbarungen respektieren werde. Deshalb bin ich der Ansicht, dass es keinen Grund zu übertriebener Sorge gibt“, sie der Beobachter. „Die internationale Staatengemeinschaft sollte jedoch weiterhin höchstes Interesse zeigen, damit der Friedensprozess in Burundi regulär voran geht.“
Burundi versucht mühsam einen Bürgerkrieg zu überwinden, bei dem in 11 Jahren über 300.000 Menschen ihr Leben verloren haben. In der zweiten Aprilhälfte hatten unterdessen auch die Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee (FNL) bekannt gegeben, man habe die Gefechte eingestellt und sei zu Verhandlungen mit der Regierung bereit. Solche Gespräche werden derzeit vorbereitet.
Am Freitag, den 7. Mai wird der Fidesdienst eine Übersicht über die verschiedenen in Rebellenbewegungen in Burundi veröffentlichen (LM) (Fidesdienst, 4. Mai 2004 - 26 Zeilen, 2889 Worte)


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