OZEANIEN/THAHITI - Das Ordensleben fasziniert jungen Menschen in Polynesien

Mittwoch, 5 November 2008

Papeete (Fidesdienst) – „Junge Menschen in der heutigen Zeit stellen das Ordensleben mit harten Opfern gleich, weshalb viele von ihnen, die sich zwar berufen fühlen, trotzdem zurückschrecken. Man muss auf die eigene Unabhängigkeit verzichten, die den heutigen Menschen so viel wert ist, man muss auf eine Paarbeziehung und auf Sexualität verzichten, und Frauen auf die Mutterschaft, und für viele bedeutet es auch Verzicht auf materiellen Wohlstand und auf eine der eigenen Bildung entsprechende gut bezahlte Stellung. Damit man diese Opfer annehmen kann muss man etwas Besonderes gefunden haben: Jesus Christus“, so Erzbischof Hubert Coopenrath von Papeete (Tahiti) in der letzten Ausgabe der katholischen Zeitschrift „Le Semeur Tahitien“ in einem Kommentar zu den in dieser Zeit des Jahres abgelegten Ordensgelübden. „Das gottgeweihte Leben fasziniert jedoch weiterhin zahlreiche junge Menschen in Polynesien“, stellt der Erzbischof mit Zufriedenheit fest, der an die zeitlichen Gelübde von Bruder Ferdinand bei den Brüdern vom Heiligen Herzen und von Schwester Maria Gabrielle bei den Klarissinnen, sowie von Schwester Maria Tangi und Schwester Josiane Terierooiteri bei den Schwestern des heiligen Joseph von Cluny erinnerte.
Schwester Maria, so der Erzbischof, beim Gottesdienst zu Profess für das Ordensleben, habe stets den starken Wunsche nach einem gottgeweihten Leben empfunden. Doch auf der Insel Makemo, wo sie geboren wurde, gab es keine Ordensgemeinschaft. Deshalb habe sie sich aktiv in der Pfarrei, bei der Jugendarbeit, in der Katechese und für die Missionstätigkeit engagiert… Bei einer geistlichen Einkehr begegnete sie erstmals einer Ordensschwester, die ihr half, ihren Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Schwester Josian hingegen habe nie an ein Ordensleben gedacht und ei Berufung erst im Alter von 45 Jahren erfahren, als sie sich zu einem Fortbildungskurs für Katecheten auf Noumea befand. Während sie auf eine Schwester wartete, mit der sie einen Gesprächstermin hatte, trat sie in die Kapelle des Novizats ein und fühlte sich von der Schrift „komm, folge mir nach“ angezogen. Sie empfand ein starkes Gefühl und ihr Herz begann schneller zu schlagen, denn sie fühlte, dass Jesus, durch diese Schrift zu ihr sprach, ihr eine Botschaft zukommen ließ. Von diesem Moment an habe sie keinen Momentlang an ihrer Berufung zum Ordensleben gezweifelt.
Am 1. Oktober weihte der Erzbischof unterdessen in Mitirapa auch ein neues Foyer und Priesterseminar ein, das nach der heiligen Teresa vom Kinde Jesu, der Schutzpatronin der Missionen benannte wurde, die sich „der Bedeutung der Priester zutiefst bewusst war und viel für Geistliche und insbesondere für Missionare betete“, so Erzbischof Coppenrath bei der Einweihung. „Wir wissen, dass ihr Gebet sehr viel bewirkt. Wir wollen sie deshalb darum bitten, dass dieses Foyer ein haus sein möge, in dem sich Jugendliche aufgehoben fühlen und einen soliden Glauben finden, eine authentische menschliche, intellektuelle und geistliche Ausbildung erhalten, damit einige von ihnen den Ruf zum Priesteramt verspüren und ihm folgen. (SL) (Fidesdienst, 05/11/2008)


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