Moskau (Fidesdienst) – P. Victor Betancourt, SJ, der am Institut für Philosophie, Theologie und Geschichte „St. Thomas“ in Moskau tätig war wurde am 25. Oktober ermordet. Bei seiner Rückkehr von einer Auslandsreise in die Ordensgemeinschaft wurde am 27. Oktober auch der Obere der Jesuitenprovinz Russland, P. Otto Messmer, am selben Ort ermordet. Ein Mitbruder der beiden Jesuiten machte sich Sorgen, nachdem er nichts von den beiden gehört hatte, und ging zur Wohnung der Ordensgemeinschaft, wo er sie tot auffand. Er verständigte umgehend die Polizei, die derzeit noch ermittelt. Dies teilte das Generalat der Jesuiten in einer Verlautbarung mit, die dem Fidesdienst vorliegt.
Pater Otto Messmer war russischer Staatsbürger und wurde am 14. Juli 1961 in Karaganda (Kasachstan) als Sohn einer deutschstämmigen und streng katholischen Familie geboren. Er trat am 1. September 1982 in die Gesellschaft Jesu in Vilnius ein und wurde am 29. Mai 1988 in Riga zum Priester geweiht. Am 7. Oktober 2001 legte er die ewigen Gelübde ab und seit dem 13. Oktober 2002 ist er Oberer der unabhängigen Jesuitenprovinz Russland. Auch zwei seiner Brüder sind Jesuiten: Bischof Nikolaus Messmer von Bishkek (Kirgisistan) und P. Hieronymus Messmer, der zur deutschen Jesuitenprovinz gehört.
Pater Victor Betancourt wurde am 7. Juli 1966 in Guayaquil (Ecuador) geboren und trat am 14. September 1984 in Quito in den Jesuitenorden ein. Hier wurde er am 31. Juli 1997 auch zum Priester geweiht. Er studierte in Argentinien, Ecuador, Deutschland und Italien. In Rom promovierte er 2004 im Fach Theologie. Seit 2001 gehört er zur Region Russland. Er war Beauftragter für Berufungspastoral und unterrichtete bis zu seinem Tod am Institut „St. Thomas“ in Moskau.
Der Generalobere der Gesellschaft Jesu, Pater Adolfo Nicolas, bittet alle Mitbrüder um Hilfe, Unterstützung und Solidarität mit den Jesuiten der Provinz Russland und bringt den Angehörigen der Verstorbenen seine Verbundenheit und sein Beileid zum Ausdruck. Den ganzen Orden bittet er um das Gebet für die ewige Ruhe der Verstorbenen und das Ende der Gewalt. (SL) (Fidesdienst 31/10/2008)