AFRIKA/BURUNDI - Die letzte burundische Rebellengruppe erklärt sich zu Friedensgesprächen bereit. Große Friedenskundgebung der katholischen „Xaveri“-Bewegung.

Donnerstag, 22 April 2004

Bujumbura (Fidesdienst) - „Wir warten ab und versuchen zu verstehen, ob es sich diesmal wirklich um die Wahrheit handelt. In der jüngsten Vergangenheit mussten wir nur allzu oft sehen, wie angekündigte Waffenstillstandsversprechen nicht eingehalten wurden“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in einem Kommentar zur Ankündigung der Rebellengruppe FNL (Nationale Befreiungsfront), man werde die Feindseligkeiten einstellen und sei zu Gesprächen mit der Regierung bereit. Die FNL ist die letzte burundische Rebellegruppe, die das Friedensabkommen mit der Regierung noch nicht unterzeichnet hat. Im vergangenen Jahr hatte die größte Rebellenbewegung des Landes, die FDD ein Friedensabkommen mit der Regierung der Nationalen Einheit unterzeichnet. Das Traktat siehe eine umgehende Einstellung der Gefechte zwischen der Armee und den Rebellen der FDD vor. Die Rebellen erhielten das Amt des Stellvertretenden Präsidenten und vier Ministerämter, sie stellen 40% der Offiziere der Armee und 35% der führenden Ämter in der Gendarmerie.
„Die Situation ist jedoch überall im Land noch ruhig und dies lässt uns hoffen“, so die Beobachter.
Unterdessen feierte die katholische „Xaveri“-Bewegung im Ganzen Land ihr 50jähriges Bestehen, mit einer Reihe von Friedenskundgebungen. „Wir veranstalten Konferenzen und Gebetswachen für den Frieden“, so Pfarrer Salvatore Niciteretse aus der Diözese Bururi, der im Veranstaltungsausschuss mitarbeitet gegenüber dem Fidesdienst. „Es freut uns, dass die Gläubigen so zahlreich an den Veranstaltungen teilnehmen. Dabei wollen wir vor allem Werte wie Toleranz, Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Denn dies sind die Eckpfeiler des wahren Friedens.“
Die Kundgebungen wurden auch von den einheimischen Fernseh- und Radiosendern übertragen, die auch „live“ von dem für den 25. April vorgesehenen Friedensmarsch in der Landeshauptstadt Bujumbura berichten werden. „Mit dem Friedensmarsch wird die Woche der Jubiläumsfeier zum 50jährigen Bestehen der Xaveri-Bewegung zu Ende gehen. Doch das heißt nicht, dass damit auch unser Engagement für den Frieden zu Ende sein wird. Im Gegenteil, wir werden uns mit Blick auf den Marienmonat Mai der Jungfrau Maria anvertrauen, damit unserer Mutter uns dabei hilft, den Frieden in unser Land zurückzubringen“, so Pfarrer Niciteretse. (LM) (Fidesdienst, 22/4/2004 - 31 Zeilen, 337 Worte)


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