ASIEN/IRAK - Am heutigen 16. April feiern die katholischen Kinder in Bagdad die Erstkommunion. Der Fidesdienst im Gespräch mit Erzbischof Athanase Matti Shaba Mattoka von der syrischen Gemeinde in Bagdad: „Das Zusammenleben zwischen den Glaubensgemeinschaften im Irak ist möglich“.

Freitag, 16 April 2004

Bagdad (Fidesdienst) - Wir bitten in diesem für unser Land so schwierigen Moment um das Gebet aller Christen für das irakische Volk“, so der syrische Erzbischof Athanase Matti Shaba Mattoka von Bagdad im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Alle irakischen Christen beten dafür und engagieren sich dafür, dass das Zusammenleben zwischen den Glaubensgemeinschaften im Irak, das seit 1600 Jahren andauert, weiterhin möglich bleibt“, so der Erzbischof. „Wir machen uns hier alle Sorgen wegen möglicher Angriffe auf die Städte Najaf und Falludscha. Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird, denn wir sind davon überzeugt, dass der Dialog der einzige Ausweg aus der Gewalt ist.
An Ostern hatte sich Erzbischof Mattoka besonders für die Sammlung von Hilfsmitteln für bedürftige Menschen in Falludscha eingesetzt. Der Fidesdienst sprach mit dem Erzbischof, während er den Familien der Erstkommunionkinder seiner Gemeinde einen Besuch abstattete.
„Ich besuche in Bagdad die Kinder, die heute zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen werden“, so der Erzbischof im Gespräch mit dem Fidesdienst, „Dies ist für mich Anlass die Freude mit den Kindern und ihren Familien zu teilen, was ich außerdem als Geste des Friedens und der Zuversicht betrachte“.
Am heutigen 16. April feiern die katholischen Kinder in Bagdad die Erstkommunion. „Die Erstkommunion wird bei uns am Freitag gefeiert, weil der Freitag im Irak ein Feiertag ist. Die Familien können sich an diesem Tag zum Feiern treffen und die meisten Christen wollen trotz der unsicheren Lage dieses Ereignis feiern“, so der Erzbischof abschließend. In diesem für das Land so dramatischen Moment ist die Begegnung mit Jesus Christus in der Eucharistie für die Kinder im Irak, die die Zukunft des Landes darstellen, von besonderer Bedeutung.
Dass ein Zusammenleben zwischen den verschieden Glaubensgemeinschaften im Irak möglich ist, zeigen die Ereignisse in Mossul im Nordirak. Vor Ostern waren Drohungen gegen die christliche Glaubensgemeinschaft ausgesprochen worden, woraufhin der muslimische Gouverneur der Stadt die christlichen Kirchen persönlich besucht hat, um den Christen zu versichern, dass sie nichts zu befürchten haben. Der Gouverneur nahm zusammen mit den Christen an den Osterfeiern teil. (LM) (Fidesdienst, 16/4/2004 - 32 Zeilen, 371 Worte)


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