AMERIKA/MEXIKO - Die Armut ganzer Völker und Nationen steht im Mittelpunkt des Besuchs des Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Martino

Dienstag, 30 März 2004

Mexiko City (Fidesdienst) - Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato R. Martino, befindet sich vom Sonntag, den 28. März bis zum 2. April in Mexiko, wo er im Rahmen seines Pastoralbesuchs an verschiedenen weltlichen und kirchlichen Ereignissen teilnehmen wird. In seiner Begrüßungsansprache sprach er insbesondere über das Engagement der Kirche für arme Menschen in einer globalisierten Welt.
Kardinal Martino war bei den Eröffnungsfeiern zum III. Weltfamilienkongress in Mexiko City anwesend und traf sich im Anschluss mit den Dozenten der iberoamerikanischen Universität aus Anlass des 60. Gründungsjubiläums der Studieneinrichtung. Dabei erinnerte der Kardinal insbesondere an die biblischen Grundlagen der kirchlichen Option für die Armen und betonte dabei dass diese Option - die das Interesse für andere Gruppen nicht ausschließe - dazu führe „dass die Kirche ihr möglichstes tut, damit ganze Völker, die vom Kreislauf der wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung ausgeschlossen sind, wieder in diesen zurückfinden“. Hierzu ist nach Ansicht des Kardinals notwendig, „dass man diesen Völkern nicht nur den Überschuss aus den Überflussgesellschaften gibt sondern auch dass sich Lebensstil, Produktions- und Konsummodelle, und konsolidierte Machtstrukturen ändern, auf die sich die heutige Gesellschaft stützt.“
Sodann wies Kardinal Martino auch auf den wertvollen Beitrag der Soziallehre der Kirche zur Lösung der Probleme der heutigen globalisierten Wirtschaft hin, und erklärte, dass deren sittliche Vision zur Materie „auf drei Ecksteinen gründet, d. h., auf Menschenwürde, Solidarität und Subsidiarität.“. „Die Kirche in Amerika“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, „ist nicht nur berufen den Integrationsprozess zwischen den Völkern zu fördern, indem eine echte Kultur der Globalisierung der Solidarität geschaffen wird, sondern auch mit legitimen Mitteln die negativen Auswirkungen der Globalisierung einzuschränken, wie zum Beispiel die Vormacht der Stärkeren gegenüber den Schwächeren, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich, und der Verlust der Werte der verschiedenen Kulturen zugunsten einer falsch verstandenen Homologisierung.“
Nachdem er als Hauptzelebrant an einem Gottesdienst in der Universitätskapelle teilgenommen hatte, begegnete Kardinal Martino am Nachmittag, des 29. März den Mitarbeitern des Instituts für Studien zur nachhaltigen Entwicklung, die sich derzeit vor allem mit einer Studie zur Armut befassen. Am Dienstag, den 30. März besuchte der Kardinal das Ministerium für Soziale Entwicklung, wo vor allem die Situation der Indios im Mittelpunkt der Gespräche stand. Der Kardinal wird den Indios in Aquixtla in der Nähe von Puebla auch einen persönlichen Besuch abstatten. (SL) (Fidesdienst, 30/3/2004 - 35 Zeilen, 402 Worte)


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