VATIKAN - „Dies bleibt die Sendung aller Apostel Christi zu jeder Zeit: sie sollen Mitarbeiter der wahren Freude sein“; Papst Benedikt XVI. widmet die Katechese bei der Generalaudienz der Auffassung des heiligen Paulus vom Apostolat - Botschaft an die Franzosen vor Antritt der Frankreichreise

Donnerstag, 11 September 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Nach dem Treffen mit dem auferstandenen Jesus auf dem Weg nach Damaskus „konnte Paulus nicht weiterleben wie vorher, denn nun fühlte er sich vom Herrn beauftragt, das Evangelium als Apostel zu verkünden“. Über die neue Lebensauffassung, das heißt das Dasein als Apostel Christi“ sprach Papst Benedikt XVI. in seiner Katechesereihe über den Apostel Paulus, die er bei der Generalaudienz am 10. September fortsetzte
In der Katechese in deutscher Sprache heißt es in diesem Zusammenhang: Seit einigen Wochen spreche ich in den Katechesen der Generalaudienz über den heiligen Paulus, den wir als Apostel verehren. Wir wissen aber, daß Paulus nicht zum Kreis der Zwölf gehört, von deren Berufung das Evangelium berichtet und die nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu im Abendmahlssaal den Heiligen Geist empfangen haben. Wie kann sich Paulus dennoch voll Überzeugung als Apostel bezeichnen, auch wenn er anmerkt, daß er als ehemaliger Verfolger der Kirche Gottes der geringste von den Aposteln ist? Was macht für Paulus einen Apostel aus? – Aus seinen Briefen können wir drei Hauptmerkmale eines Apostels herauslesen: Erstens, daß er Jesus, den Herrn, gesehen hat (vgl. 1 Kor 9,1) und durch ihn zum Apostel berufen wurde. Zweitens, daß er von Christus als Botschafter seiner Person und seines Evangeliums ausgesandt wurde, wie es schon das Wort apóstolos (Gesandter) ausdrückt. Und schließlich ist ein Apostel jemand, der das Evangelium verkündet und dadurch die Kirche an verschiedenen Orten begründet. An Paulus sehen wir besonders deutlich, daß „Apostel“ kein leerer Ehrentitel ist, sondern die Sendung beinhaltet, „Mitarbeiter Gottes“ zu sein und sich inmitten vieler Schwierigkeiten, Angriffe und Verfolgungen unermüdlich für das Heil der Menschen einzusetzen.“
Abschließend betonte Papst Benedikt, dass „der heilige Paulus seine ganze Existenz dem Evangelium gewidmet hat; wir könnten sagen vierundzwanzig Stunden am Tag“. Und er habe dieses Aufgabe „mit Freude“ ausgeübt und sich ganz in den Dienst der Kirchen gestellt, worüber er sagte: „Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Helfer zu eurer Freude; denn im glauben seid ihr fest verwurzelt“ (2 Kor 1,24). Papst Benedikt XVI. betonte in diesem Zusammenhang: Dies bleibt die Sendung aller Apostel Christi zu jeder Zeit: sie sollen Mitarbeiter der wahren Freude sein“.
Im Anschluss an die Katechese verlas der Papst eine Botschaft an die Franzosen mit Blick auf seine bevorstehende Reise nach Paris und Lourdes vom 12. bis 15. September, „die erste Reise nach Frankreich als Nachfolger Petri“. In seiner Botschaft grüßte der Papst das Volk und alle Bewohner „dieser geliebten Nation“. „Euer Land ist mir nicht unbekannt. Mehrmals hatte ich die Freude dort zu sein und seine reiche Tradition der Gastfreundschaft und der Toleranz zu erfahren. Gleiches gilt für die Stärke des christlichen Glaubens und seine hohe menschliche wie geistliche Tradition. Anlass des Besuchs ist das 150jährige Jubiläum der Marienerscheinungen in Lourdes, wo sich der Papst unter die Menge der Pilger mischen möchte „die sich im Jubiläumsjahr der Marienerscheinungen auf die Spuren der Heiligen Bernadette Soubirous machen. „Zu Füssen unserer lieben Frau werdde ich intensiv für die Anliegen der ganzen Kirche beten, in besonderer Weise für die Kranken und die Vernachlässigten, aber auch für den Frieden in der Welt. Maria soll euch allen, aber vor allem den jungen Menschen eine Mutter sein, die stets für die Bedürfnisse ihrer Kinder sorgt, ein Licht der Hoffnung, das eure Wege erhellt und euch führt“. (SL) (Fidesdienst, 11/09/2008 – Zeilen, Worte)


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