Aus den Berichten der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke in den verschiedenen Ländern wird ersichtlich, dass das Gedenken an diejenigen, die ihr Blut für die das Evangelium vergossen haben, in vielen Ortskirchen sehr lebendig ist, wenn auch in sehr unterschiedlicher Form.
Der Tag des Betens und des Fastens für die ermordeten Missionare wird in Polen in den einzelnen Ortskirchen gefeiert. Die Päpstlichen Missionswerke stellen hierzu Arbeitshilfen zur Verfügung, die vor allem Vorschläge und Anregungen zum Gebet im Gedenken an die ermordeten Missionare enthalten. Für das kommende Jahr sind Feierlichkeiten auf lokaler Ebene in Warschau geplant.
In Spanien gibt es zwar keinen besonderen Gedenktag, doch an das Leben der ermordeten Missionare, ihr Zeugnis und das von ihnen vergossene Blut sind erinnern zahlreiche missionarische Veranstaltungen, die das ganze Jahr über in den verschiedenen Diözesen des Landes stattfinden.
In Frankreich wird das die Aufstellung der ermordeten Missionare, das der Fidesdienst jedes Jahr veröffentlicht an alle Missionsgruppen in den einzelnen Diözesen des Landes verteilt und bei verschiedenen Veranstaltungen in den einzelnen Bistümern bekannt gemacht. In vielen Pfarreien wird insbesondere am Weltmissionssonntag auch der ermordeten Missionare gedacht und in allen Diözesen findet im Missionsmonat eine Gebetsvigil zum Gedenken an diese Märtyrer statt.
Auch in England gibt es keinen einheitlichen Gedenktag, doch die katholische Presse verteilt jedes Jahr rund 200.000 Gedenkkarten, die die Namen der ermordeten Missionare enthalten und auf denen zum Gebet für diejenigen eingeladen wird „die das eigene Leben für den Herrn in den Missionsländern verloren haben“.
In verschiedenen Pfarrgemeinden, Gemeinschaften und Instituten im englischsprachigen Kanada finden spezielle Feiern zur Erinnerung an die ermordeten Missionare statt. Auch die von den Päpstlichen Missionswerken herausgegebene Missionszeitschrift erinnert an die ermordeten Missionare und bittet um das Gebet für sie.
In Mexiko erinnern die einzelnen Missionsinstitute an ihrer jeweiligen Märtyrer und an alle die für die Mission gestorben sind. Die von den Päpstlichen Missionswerken herausgegebene Missionszeitschrift „Ad Gentes“ widmet dem Martyrologium jeweils zum Jahresende einen besonderen Beitrag.
Auch in Paraguay gibt es keinen offiziellen Gedenktag, doch während des gesamten Jahres finden Gedenkfeiern für die ermordeten Missionare statt, derer auch bei Tagen der geistlichen Einkehr oder bei missionarischen Veranstaltungen gedacht wird.
In Guatemala wird der Tag der Märtyrer jedes Jahr am 30. Juni, dem Jahrestag des Mordes an P. Hermogenes Lopez Coharchita, der 1978 ermordet wurde, gedacht. Außerdem wird am 24. April des Weihbischofs von Guatemala City, Juan Gerardi gedacht, der 1998 umgebracht wurde.
In Kenia gibt es bisher keinen Gedenktag, doch die Einführung eines Tages zur Erinnerung an die in Kenia ermordeten Missionare ist geplant. Die Päpstlichen Missionswerke sind jedoch in der Kirche noch nicht sehr bekannt, weshalb es noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis solche Pläne umgesetzt werden können.
In der Demokratischen Republik Kongo gedenkt die Diözsese Kongolo der 20 Spiritaner Missionare, die in Kongolo 1964 ermordet wurden. Zum 40. Todestag wurden dieses Jahr mehrere Priester geweiht. Auch in anderen Bistümern des Landes finden Gedenkfeiern statt.
Im Sudan sind zwar tausende Menschen im Bürgerkrieg gestorben, unter denen sich zweifelsohne auch Katechisten, Missionare oder Ordensschwestern befinden, die für ihren Glauben gestorben sind, doch es stehen bisher noch keine Daten für eine vollständige Aufstellung der Märtyrer zur Verfügung.
Auch in Marokko findet keine einheitliche Feier zum Gedenken an die heutigen Märtyrer statt, doch verschiedenen religiöse Gemeinschaften gedenken am 21. Mai des Mordes an den 7 Trappistenmönchen im Kloster von Thibirine (Algerien) im Jahr 1996.
In Indonesien wird nicht nur der auf dem liturgischen Kalender der Weltkirche eingetragenen Märtyrer gedacht sondern die einzelnen religiösen Gemeinschaften feiern jeweils das besondere Gedenken an die Märtyrer des eigenen Institutes.
In Australien wird der Märtyrer insbesondere in der Gestalt von Schwester Irene McCormack von den Schwestern vom hl. Joseph gedacht, die 1991 als Missionarin in Peru ermordet wurde. Die Feiern finden vor allem in den Schulen und Gemeinschaften ihres Ordens statt. Der einzige australische Missionar, der den vergangen Jahren ermordet wurde und dessen man besonders gedenkt, ist Pater Fabian Thom, der in Papua Neuguinea starb. Eine Aufstellung der Australier, die das Leben für die Verkündigung des Evangeliums verloren haben, gibt es nicht. (SL) (Fidesdienst, 20/3/2004 - 57 Zeilen, 669 Worte)