AFRIKA/GROSSE SEEN - Nationale Streitkräfte, in denen ehemalige Feinde nebeneinander marschieren, sind eine Hoffnung für die Länder in der Region der Großen Seen

Montag, 22 März 2004

Rom (Fidesdienst) - Die Schaffung nationaler Streitkräfte, denen Mitglieder ehemals verfeindeter Milizen angehören, ist eine Voraussetzung für das Entstehen des Friedens in der Region der Großen Seen. In den vergangenen Tagen wurden in der Demokratischen Republik Kongo und in Burundi die ersten Armeen gegründet, in denen ehemalige Feinden nebeneinander marschieren.
In der Demokratischen Republik Kongo haben die Soldaten des ersten integrierten Bataillons in Kishangani am 18. März ihre Ausbildung abgeschlossen. Es handelt sich dabei um 850 Männer aus den Regierungsstreitkräften (des Präsidenten Kabila) und aus verschiedenen Guerillabewegungen, die im Osten des Landes agieren. Während eines sechswöchigen gemeinsamen Ausbildungskurses wurden sie vor allem auf Strategien der Friedenserhaltung vorbereitet. Die Regierung in Kinshasa gab unterdessen bekannt, dass das Bataillon in Ituri (im Nordosten des Landes) eingesetzt werden wird, wo es weiterhin zu Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Gruppen kommt und Zivilsten immer noch Opfer von Gewalt werden. In der Region sind seit September 2003 auch 4.000 Soldaten der MONUC (UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo) stationiert. In den kommenden Monaten sollen zwei weitere integrierte Bataillone der neuen kongolesischen Streitkräfte gebildet werden.
In Burundi kamen am 16. März die ersten 200 Soldaten der Rebellenbewegung FDD in ein Ausbildungscamp in der Nähe von Bururi im Südwesten des Landes, wo sie auf ihre Eingliederung in die regulären Streitkräfte des Landes vorbereitet werden. Der Oberbefehlshaber der burundischen Armee, General Adolphe Nshimirimana, hatte den Transport der ehemaligen Guerillakämpfer zum Ausbildungscamp persönlich begleitet. Nach Aussage des Generals sollen 800 reguläre Soldaten und 400 Soldaten aus der FDD gemeinsam eine neue Sicherheitstruppe bilden, die vor allem für den Schutz öffentlicher Einrichtungen und der Regierungsmitglieder eingesetzt werden soll.
Aufgrund der am 16. November 2003 in Dar es Salaam (Tansania) zwischen der burundischen Regierung und Vertretern der FDD unterzeichneten Friedensvereinbarungen wird auch das Amt des stellvertretenden Staatspräsidenten sowie vier Ministerämter von Mitgliedern der FDD besetzt. Außerdem sollen 40% der Offiziere der Streitkräfte und 35% der Offiziere der Gendarmerie mit Mitgliedern der FDD besetzt werden. (LM) (Fidesdienst, 22/3/2004 - 33 Zeilen, 347 Worte)


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