MISSIONSGEBETSMEINUNG - „Dass die Jugendlichen auf dem Weltjungendtag in Sydney (Australien) die Kraft der Göttlichen Liebe erfahren und zu Hoffnungsträgern für eine neue Menschheit werden“. Kommentar zur Missionsgebetsmeinung des Heiligen Vaters für den Monat Juli 2008

Donnerstag, 26 Juni 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Es ist klar, dass die Jungend die Zukunft der Kirche und der Gesellschaft ist. Aus diesem Grund liegt der Kirche auch die Evangelisierung unter jungen Menschen besonders am Herzen. Zweifelsohne verdanken wir es einer göttlichen Eingebung, dass Johannes Paul II. 1985 die Weltjungendtage einführte. Seit seinen ersten Jahren als Priester war es ihm ein Herzensanliegen, den Jugendlichen nahe zu sein und sie zu Jesus Christus hinzuführen. In seinem Apostolischen Schreiben an die Jungendlichen zum Internationalen Jahr der Jungend 1985 erklärte er: „Ihr seid die Hoffnung, denn ihr seid die Zukunft und die Zukunft gehört euch“ (Dilecti Amici, 1)
Wenn der Mensch den Weg der Kirche darstellt, versteht man gut, weshalb für die Kirche die Zeit der Jugend besonders wichtig ist, als eine Schlüsselphase für das Leben jedes Menschen. Doch diese Etappe sollte, gerade weil sie der Schlüssel zum Leben jedes Menschen ist, insbesondere, eine Zeit der Begegnung mit Christus sein. Allein in Christus offenbart sich dem Menschen das Geheimnis des Menschen. Diese Begegnung findet vor allem in der Betrachtung des Wortes statt, und sie wird bei der Eucharistie vertieft: „In der Eucharistie soll Anbetung Vereinigung werden“ (Papst Benedikt XVI. Weltjungendtag, Köln, 21. August 2005).
Wir beten für das gute Gelingen des Weltjugendtags in Sydney, in Australien. Dabei bitten wir den Herrn, dass viele Jugendliche sich durch die Worte des Heiligen Vaters für das Evangelium für Christus und für die Kirche, Braut Christi, Missionarin und Märtyrerin begeistern wird.
Durch den persönlichen Kontakt zur Eucharistie wird in den Herzen der Jugendliche das Feuer der Liebe entflammt werden, das Feuer des Geiste, das Christus auf die Welt gebracht hat. Die eucharistische Erfahrung wird Quelle des Wandels für jeden Jugendlichen und für die ganze Gesellschaft sein. Zu den Jugendlichen, die sich zum Gottesdienst im August 2005 auf dem Marienfeld versammelt hatten, sagte Benedikt XVI.: „Indem er Brot zu seinem Leib und Wein zu seinem Blut macht und austeilt, nimmt er seinen Tod vorweg, nimmt er ihn von innen her an und verwandelt ihn in eine Tat der Liebe. Was von außen her brutale Gewalt ist – die Kreuzigung –, wird von innen her ein Akt der Liebe, die sich selber schenkt, ganz und gar. Dies ist die eigentliche Wandlung, die im Abendmahlssaal geschah und die dazu bestimmt war, einen Prozeß der Verwandlungen in Gang zu bringen, dessen letztes Ziel die Verwandlung der Welt dahin ist, daß Gott alles in allem sei (vgl. 1 Kor 15,28). Alle Menschen warten immer schon irgendwie in ihrem Herzen auf eine Veränderung und Verwandlung der Welt. (Papst Benedikt XVI. Weltjungendtag, Köln, 21. August 2005).
Wer Christus wirklich begegnet ist, kann aber die Freude darüber nicht für sich selbst behalten. Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir das Paradox der „Gottvergessenheit“ erleben und gleichsam die Suche nach einer Religiosität, die den Menschen von einem konsumorientierten Materialismus befreit, der ihn erdrückt. Junge Menschen sollten ein Kanal der Hoffnung für ihre Zeitgenossen sein. Dazu müssen sie den eigenen Glauben kennen, damit sie in der Lage sind, „jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Pt 3,15).
Es reicht jedoch nicht die Begegnung mit Christus auf „sentimentaler“ Ebene. Es ist vielmehr eine Erfahrung nötig, die das ganze Leben umfasst, ein Leben als Zeugen des lebendigen Gottes, als Zeugen eines Glaubens, den sie berufen sind in ihrem Leben umzusetzen, damit sie ihre Altersgenossen zu Jesus Christus hinführen können: „Helft den Menschen, den wirklichen Stern zu entdecken, der uns den Weg zeigt: Jesus Christus.“ (Papst Benedikt XVI. Weltjungendtag, Köln, 21. August 2005).
Wenn ein Kohlestück allein glüht, dann erlischt es langsam. Deshalb ist es notwendig, den Glauben in der Gemeinschaft zu leben, denn die Kirche ist Gemeinschaft und Vereinigung nach dem Vorbild der Dreifaltigkeit. Pfarreien und neue Bewegungen sind deshalb ein Umfeld, die das Erfahren der Kirche als Familie, als Gemeinschaft mit Gott, als „ein Leib“ erleichtert. Wir müssen nach Weggefährten suchen, damit wir unseren Glauben erleben können.
Deshalb bitten wir zusammen mit dem Heiligen Vater, dass die Jugendlichen lebendige und missionarische Kirche sein mögen und Sauerteig der Erneuerung in ihren Ortskirchen und Heimatgemeinden. (Fidesdienst, 26/06/2008)


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