AFRIKA/RUANDA - KARDINAL SEPE ZU DEN RUANDISCHEN BISCHÖFEN: „DAS LAND BRAUCHT STIFTER DES FRIEDENS UND DER NATIONALEN EINHEIT AUF DER GRUNDLAGE VON VERSÖHNUNG; VERGEBUNG UND NÄCHSTENLIEBE“

Mittwoch, 28 Mai 2003

Kigali (Fidesdienst) – „Die Wunden, die der ruandischen Bevölkerung im Bereich der menschlichen und religiösen Würde zugefügt wurden, sind sehr tief, deshalb heilen diese Wunden nicht nur sehr langsam sondern es bedarf auch der geistlichen, moralischen und psychologischen Unterstützung … Ich danke euch für diesen unbedingt notwendigen Einsatz dafür, dass das menschliche und geistliche Trauma der Versöhnung und Vergebung weichen möge“, so Crescenzio Kardinal Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in seiner Ansprache an die Ruandische Bischofskonferenz am Mittwoch, den 28. Mai, in Kigali. Es handelt sich um den ersten Pastoralbesuch des Kardinalpräfekten in dem afrikanischen Land, in dem er sich bis zum 31. Mai aufhalten wird.
Zu Beginn seiner Ansprache übermittelte der Heilige Vater den Gruß des Heiligen Vaters („… die Menschen in Ruanda liegen ihm auch angesichts der traurigen Ereignisse des Genozids des Jahres 1994 sehr am Herzen. Er begleitet euch stets mit seinem Gebet und mit seinem Apostolischen Segen“) und wies sodann darauf hin, dass sich die Situation auch dank des Beitrags der Kirche zur Überwindung der kritischen Situation derzeit normalisiere: „Ich wünsche mir, dass dieser Prozess, obschon er noch lange nicht abgeschlossen ist, voranschreiten und zunehmen mehr Früchte bringen möge: vor allem Frieden, Freiheit und harmonische Zusammenleben zwischen allen Ruandern und den Fortschritt für das Land“.
Der Präfekt des Missionsdikasteriums wandte sich sodann direkt an die Bischöfe des Landes: „Ihr seid die Erbauer einer neuen Gesellschaft in Ruanda, da von euch zu einem großen Teil die Ausbildung der jungen Menschen, der Elite und der Leitfiguren der christlichen Gemeinden abhängt, die ihre Bürgerpflichten mit Kompetenz erfüllen werden können, die sie im Lichte des Evangeliums und im Glauben an Gott leben sollten“. Der Kardinal befasste sich in seiner Ansprache eingehend mit dem Thema der Ausbildung und ermutigte die Bischöfe die katholischen Schulen zu stärken und der Ausbildung von Priestern, Seminaristen und Ordensleuten ein besonderes Augenmerk zu schenken: „Es ist für eure Kirche von Grundlegender Bedeutung, dass es heilige Priester gibt, die von ihrem Beruf und von ihrer Wahl überzeugt sind!“, so Kardinal Sepe wörtlich, der die Bischöfe in diesem Zusammenhang auch aufforderte, deren Ausbildung „von den ersten Tagen des Eintritts in das Priesterseminar an“ und während der gesamten Zeit des Lebens als Priester zu verfolgen. Abschließend forderte der Kardinal die Bischöfe auf, stets „durch die Kollegialität und die Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl“ vereint zu bleiben. „Dies empfehle ich auch euren Priestern und Ordensleuten. Das Land braucht Harmonie, denn es müssen zahlreiche Probleme gelöst werden, aber es braucht vor allem Stifter des Friedens und der nationalen Einheit auf der Grundlage der Versöhnung, der Vergebung und der Nächstenliebe“.
(SL) (Fidesdienst, 28/5/2003 – 37 Zeilen, 455 Worte)



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