EUROPA/SPANIEN - Verlautbarung der Bischöfe von Galizien: Der Stadt darf keine moralische Erziehung der Schüler beschließen und sich dabei über die Entscheidungsfreiheit der Eltern hinwegsetzen

Donnerstag, 5 Juni 2008

Lugo (Fidesdienst) – Die Bischöfe der Region Galizien (Santiago di Compostela, Tui-Vigo, Oruense, Mondonedo Ferrol und Lugo) äußern sich in einer gemeinsamen Verlautbarung zur Einführung des Fachs „Bürgerkunde“ (Educacion para la Ciudadania, EpC), das ab dem kommenden Schuljahr auf den Lehrplänen der spanischen Schulen stehen soll. An erster Stelle erinnern die Bischöfe daran, dass „es einige Rechte und Pflichten gibt, die dem Wesen des Menschen innewohnen und die das friedliche und freie Zusammenleben in einer Gesellschaft möglich machen, die sich auch im Text unserer Verfassung widerspiegeln und geachtet werden müssen“. Dazu gehöre auch „das Recht der Eltern auf eine freie Entscheidung über die religiöse und moralische Erziehung der eigenen Kinder“. Deshalb dürfe der Staat keine moralische Erziehung der Schüler beschließen und sich dabei über die Entscheidungsfreiheit der Eltern hinwegsetzen „wie dies durch das Fach Bürgerkunde geschehen soll“.
Die Bischöfe erinnern in diesem Zusammenhang auch daran, dass die Inhalte des umstrittenen Fachs „über politische Instanzen eine Konzept vom Menschen vermitteln, die der Grundidee katholischer Schulen widerspricht.“ Angesichts einer solchen Situation wünschen sich die Bischöfe, dass das Fach nicht auf ei vorgesehene Weise eingeführt wird, damit die Rechte der Eltern respektiert werden. Und damit man das Fach an „Inhalte, Ziele und Kriterien anpassen kann, die die Grundlage unserer Bildungseinrichtungen darstellen“. Auf jeden Fall, so die Bischöfe, hätten die Eltern jedoch die Möglichkeit, sich mit legitimen Mitteln, wie zum Beispiel die Gewissensverweigerung, zu widersetzen. Bildungseinrichtungen und Schulen ihrerseits seien verpflichtet, eine solche Entscheidung der Eltern zu respektieren und nicht in deren Ausübung ihrer legitimen Rechte einzugreifen.
Wie die Plattform der „Profesionales de la Etica“ mitteilt gibt es in ganz Spanien insgesamt bereits 35.000 Eltern, die das Recht auf Gewissensverweigerung im Fall der Einführung des umstrittenen Faches nutzen wollen. (RG) (Fidesdienst, 05/06/2008)


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