Europa/Spanien - Welttag des gottgeweihten Lebens – „Das Ziel unserer Sendung sollte nicht der Erhalt des größtmöglichen Engagements sein sondern wir sollten uns vielmehr darum bemühen, das was wir bereits tun zusätzlich mit Leben und Inhalt zu füllen“

Dienstag, 3 Februar 2004

Madrid (Fidesdienst) – Insgesamt 64.966 spanische Ordensleute aus 391 religiösen Kongregationen und 7.526 Gemeinschaften haben sich anlässlich des Welttags des gottgeweihten Lebens mit dem Thema „Von Jesus verführt zum Engagement für Gerechtigkeit und Frieden“ befasst. Diese von der Statistikabteilung der Konferenz der Spanischen Ordensleute (CONFER) veröffentlichten Daten beziehen sich ausschließlich auf die aktiven und im Apostolat im Erziehungs- und Gesundheitswesen, im sozialen oder pastoralen Bereich oder in den Pfarrgemeinden tätigen Ordensleute. Außerdem gibt es rund 13.000 spanische Missionare und etwa 14.000 Mönche und Schwestern, die in Klausurklöstern leben oder Säkularinstituten angehören.
Der Vorsitzende der CONFER, Pater Ingancio Zabala, erinnert daran, dass „die Früchte des religiösen Lebens in Spanien nicht nur in Zahlen gemessen werden darf“. „Wenn nur ein numerisches Wachstum die Wahrheit sagen würde, dann müsste man denjenigen Recht geben, die das Religiöse als irrelevant bezeichnen und deren Zahl stetig steigt“, so Pater Zabala. „Der Lebensstil und die Sendung der Ordensleute setzt vielmehr voraus, dass das wichtigste Ziel nicht die Schaffung immer größerer Zentren sein sollte. Unser Ziel sollte es vielmehr sein, unsere Berufung und unseren Lebensstil zu vertiefen und damit Zeugnis von einem keuschen, gehorsamen und armen Jesus abzulegen“, so der CONFER-Vorsitzende weiter. In einer solchen Perspektive forderte er die Personen des gottgeweihten Lebens auf, nicht der Versuchung nachzugeben, das bisherige Engagement um jeden Preis fortzusetzen: „Das Ziel unserer Mission sollte nicht der Erhalt des größtmöglichen Engagements sein sondern wir sollten uns vielmehr darum bemühen, das was wir bereits tun zusätzlich mit Leben und Inhalt zu füllen und zwar im Bewusstsein darüber, dass uns die heutige Gesellschaft jeden Tag neuen Herausforderungen gegenüberstellt“.
Pater Zabala erinnert insbesondere an die vielen Ordensleuten, die im Bereich des Gesundheitswesens tätig sind oder sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen und betont dabei: „Wenn es uns nicht gelingt unser Engagement mit Leben und Inhalt zu füllen und damit der Kirche und der Gesellschaft zu zeigen, was unsere eigentliche Sendung ausmacht, dann werden wir zwar Dienste leisten, die der Gesellschaft nützlich sind, doch wir erfüllen damit nicht unsere Sendung in der Kirche“. Das grundlegende Merkmal des Ordensberufs liegt nach Ansicht von Pater Zabala darin „davon Zeugnis abzulegen, dass die Welt nicht ohne den Geist der Seligkeiten verwandelt oder Gott dargebracht werden kann“.
Höhepunkt des Welttags des gottgeweihten Lebens war ein Festgottesdienst in der Almudena-Kathedrale in Madrid, an dem Kardinal Antonio M. Rouco Varela als Hauptzelebrant teilnahm. Zahlreiche Mitglieder der verschiedenen Institute des geweihten Lebens erneuerten bei dieser Gelegenheit ihre religiösen Gelübde. (RZ) (Fidesdienst, 3/2/2004 – 39 Zeilen, 440 Worte)


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