Asien/Indonesien - Auf den Molukken engagieren sich Religionsführer und Politiker gemeinsam für Versöhnung und Wiederaufbau

Montag, 2 Februar 2004

Ambon (Fidesdienst) – „Als Vertreter der verschiedenen Religionen, öffentlichen Einrichtungen und zivilen Organisationen bekräftigen wir unser Engagement für den Friedensprozess auf den Molukken, für den wir alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Förderung von Frieden, Stabilität, Freundschaft, Vertrauen, und gegenseitigem Respekt zwischen Christen und Muslimen auf den Molukken ergreifen werden.“, heißt es in einer Verlautbarung zum Abschluss der Tagung des International Islamic-Christian Organisation für Reconciliation and Reconstruction (IICORR), die dem Fidesdienst vorliegt. Die IICORR wurde vor einem Jahr mit dem Ziel geschaffen, die Situation auf den sich im Osten des indonesischen Archipels befindlichen Molukken, die noch unter den Folgen des Bürgerkrieges von 1999-2000 leiden, zu verbessern. Die Organisation mit Sitz in London unterhält offizielle Niederlassungen in Ambon (Hauptstadt der Molukken), Poso und auf der Insel Sulawesi.
Bei einer jüngsten Tagung in Brüssel hatten die Mitarbeiter der IICORR einen detaillierten Aktionsplan festgelegt, in dessen Rahmen das Engagement für Versöhnung und Wiederaufbau konkret umgesetzt werden soll. An der Tagung nahmen zahlreiche Religionsvertreter und Politiker aus Indonesien teil, darunter auch Bischof Petrus Mandagi von Amboina, der muslimische Religionsführer Thamrin Ely, der protestantische Pastor Izak Hendriks und der Bürgermeister von Ambon Marcus Jacob Papilaja.
Alle waren sich darüber einig, dass vor allem auch die Ortsvorsteher der verschiedenen Dörfer aktiv an den Friedensbemühungen beteiligt werden sollen. Der Aktionsplan befasst sich auch mit konkreten Fragen aus dem sozialen Bereich: darunter die Notwendigkeit der Schaffung von Strukturen und Einrichtungen im Gesundheits- und Erziehungswesen; die Förderung der Zusammenarbeit unter den Universitäten; Koordinierung der Tätigkeit einheimischer Nichtregierungsorganisationen; Neuunterbringung von Flüchtlingen und Waisenkindern.
Im wirtschaftlichen Bereich sollen vor allem Kleinunternehmen und Fischereibetriebe gefördert werden. Außerdem sollen die Menschen durch gezielte Informationskampagnen über ihre Rechte informiert werden. Die in Ambon stationierten Militäreinheiten sollen in Polizeieinheiten umgewandelt werden, die zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit beitragen.
Die besondere Rolle der Religionsführer soll darin bestehen, den Menschen die von Gewalt und Hass ausgehenden Gefahren bewusst zu machen und sie zu einer konstruktiven Kultur des Dialogs und des Friedens hinzuführen. Religiöse Gruppen sollen sich im Rahmen geeigneter Programme um Jugendliche, Frauen und Kinder kümmern. Ein besonderes Observatorium soll entstehenden Konflikte und Spannungen entgegenwirken und die Werte der Versöhnung verbreiten. (PA) (Fidesdienst, 2/2/2004 – 37 Zeilen, 368 Worte)


Teilen: