Europa/England - Christen aus Osten und Westen beten gemeinsam in Westminster: Erstmals feiert die russisch-orthodoxe Gemeinde eine Vesper in der katholischen Kathedrale in London. Eine Gedenktafel im Tower von London wird an die christlichen Märtyrer erinnern

Samstag, 17 Januar 2004

London (Fidesdienst) – Erstmals wird eine Delegation der russisch-orthodxen Glaubensgemeinschaft eine liturgischen Feier in der katholischen Westminster-Kathedrale in London feiern. Dieses gemeinsame Gebet ist eine der zahlreichen Initiatven, die die Erzdiözese Westminster anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar veranstaltet. Am Samstag, den 17. Januar wird eine feierliche Vesper mit der russisch-orthodoxen Gemeinschaft stattfinden, an der der Chor und die Priester der russisch-orthodoxen Gemeinde teilnehmen. Der gegenwärtige Bischof der russisch-orthodoxen Kirche in Großbritannien und Irland, Basil Osborne, wird die Versper zelebrieren. An der liturgischen Feier werden auch koptische und armenische Bischöfe sowie zahlreiche geladene Gäste teilnehmen, darunter der russische Botschafter in England, Grigory Karasin, und der Oberbürgermeister von London teilnehmen. Dieses ökumentische Gebet ist angesichts in letzter Zeit eher gespannten Beziehungen zwischen der katholischen Kirche in England und der russisch-orthodoxen Kirche von besonderer symbolischer Bedeutung.
Auch die griechisch-orthodoxe Gemeinde Londons nimmt auf Einladung der der Erzdiözese Westminster an den Veranstaltungen zur Ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen teil. Am Sonntag, den 18. Januar, hält der griechisch-orthodoxe Erzbischof Gregorius die Predigt beim Sonntagsgottesdienst um 10.30. Ebenfalls am 18. Januar wird der Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy O’Connor, an der Vesper der anglikanischen Gemeinschaft teilnehmen. Der Kardinal wird dabei auch bei der Enthüllung einer Gedenktafel für den heiligen John Fisher und alle englischen Märtyrer im Tower von London anwesend sein.
Der Sekretär des Ökumeneausschusses der Erzdiözese Westminster, Pater Michael Seed, bezeichnete diese ökumenischen Feiern im Gespräch mit dem Fidesdienst als ein Zeichen des wachsenden Bewussteseins des gemeinsamen Erbes der Christen und der christlichen Werte. „Die russisch-orthodoxe Vesper in der kahtolischen Westminster-Kathedrale ist zweifelsohne ein Meilenstein und wäre noch vor kurzem undenkbar gewesen“, so Pater Michael. Die anglikanische Vesper wird in der königlichen Kapelle im Tower von Londen stattfinden, wo viele Christen wegen ihres Glaubens eingekerkert und hingerichtet worden waren. (PS) (Fidesdienst, 17/1/2004 – 34 Zeilen, 344 Worte)


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